1. Karlo Clever

Potsdam: Wie wird ein Erpresser gefunden?

Potsdam : Wie wird ein Erpresser gefunden?

Kekse und Geschenke: Vor Weihnachten werden sehr große Mengen schöner Dinge mit Brief- und Zustelldiensten verschickt. Darunter war auch ein Päckchen mit äußerst gefährlichem Inhalt.

Jemand hatte in der Stadt Potsdam — das ist im Bundesland Brandenburg in der Nähe von Berlin — Sprengstoff verschickt. Der explodierte zum Glück aber nicht.

Kurz danach wurde bekannt, dass jemand mit dieser Bombe die Post erpressen will. Der Erpresser will sehr viel Geld. Er droht: Bekommt er es nicht, verschickt er noch mehr gefährliche Päckchen. Die Ermittler wussten am Montag noch nicht, ob der Erpresser alleine ist oder ob er Gehilfen hat.

Die Polizei will natürlich verhindern, dass noch mehr Päckchen mit gefährlichem, explosiven Inhalt verschickt werden. Deshalb hat die Polizei sofort nach dem Entdecken des ersten verdächtigen Päckchens die Jagd nach dem Erpresser begonnen.

„Die Polizei versucht herauszufinden, ob sich der Täter einer bestimmten Region zuordnen lässt“, erklärt Fachmann Benjamin Jendro. Er ist von der Gewerkschaft der Polizei.

Die Aufkleber auf den Päckchen helfen der Polizei dabei. Denn Pakete sind — wie ihr wisst — mit sogenannten Barcodes gekennzeichnet. Daran kann man sehen, wo es verschickt wurde.

Die Polizisten prüfen auch, ob Fingerabdrücke auf dem Paket sind. Und sie schauen sich den Inhalt genau an. „Manchmal gibt es Hinweise darauf, woher der Inhalt stammt“, erklärt Benjamin Jendro. Etwa wenn klar ist: Dieses Material kann man nur in einem bestimmten Laden kaufen. Auch das hilft dabei herauszufinden, wo der Täter herkommt.

Bei einer Erpressung gibt es außerdem meist eine Nachricht in der der Erpresser erklärt, was er will: Geld etwa. Experten schauen sich die Nachricht an: Spricht oder schreibt der Erpresser im Dialekt? Benutzt er also Wörter, die nur in bestimmten Regionen Deutschlands vorkommen? Auch so erfahren die Polizisten mehr.

Am Ende weiß die Polizei meist ziemlich viel über den Erpresser. „Wenn man dann noch nicht weiß, wo er steckt, ist es auch möglich, ihm eine Falle zu stellen“, sagt Benjamin Jendro. Man teilt ihm zum Beispiel mit, dass er das Geld bekommt. Erscheint er dann und geht alles gut, können die Polizisten ihn festnehmen. Es ist also wie in einem Erpresserkrimi — nur leider echt!

(red)