1. Karlo Clever

Wie ist das Leben als Profi-Sportler?

Wie ist das Leben als Profi-Sportler?

Bei einem großen Fußball-Verein spielen. Vor Tausenden Zuschauern bei der Weltmeisterschaft antreten. Und dabei jede Menge Geld verdienen. Davon träumen viele Jungen und Mädchen. Doch eine Profi-Karriere als Fußballer hat auch unschöne Seiten. Davon berichtete zum Beispiel der ehemalige deutsche Nationalspieler Per Mertesacker. Er habe ständig Angst gehabt, auf dem Platz einen schweren Fehler zu machen.

Wie das ist, bekamen gerade auch die deutschen Torhüter Sven Ulreich und Loris Karius zu spüren. Der eine spielt für den FC Bayern München, der andere für den FC Liverpool. Beiden passierten gerade Fehler, die zu Gegentoren in wichtigen Spielen führten.

„Diese Sportler stehen heutzutage von früh bis spät im Rampenlicht“, erklärt eine Expertin. Auf und neben dem Spielfeld würden die Profis ständig beobachtet. Wer immer in Top-Form und ohne Fehler sein soll, spüre oft sehr großen Druck.

Der Stress beginnt schon früh. Jugendliche, die Leistungssport treiben, trainieren viermal bis fünfmal pro Woche. Dazu kommen Spiele oder Wettkämpfe am Wochenende. Und ganz nebenbei: Hausaufgaben machen und lernen für die Schule. Viel Schule, viel Sport, wenig Freizeit! Wie anstrengend das ist, weiß fast jeder Sportler. Trotzdem kommt es nicht oft vor, dass sie in der Öffentlichkeit darüber reden. „Man zeigt nicht gerne Schwächen als Profi“, verrät Per Mertesacker. Außerdem tun sich viele Leute immer noch schwer, solche Ängste und Probleme zu verstehen. „Mit einem gebrochenen Bein kann man nicht Fußball spielen, das sieht jeder“, sagt die Fachfrau. „Aber was, wenn jemand zwar körperlich fit, aber von Ängsten geplagt ist?“

Nur körperlich fit zu sein, reicht für Profis jedenfalls nicht. Auch der Kopf muss mitmachen. Nur so kann man über Jahre Leistung bringen. Und dann vielleicht zu den Besten der Welt gehören und bei einem großen Turnier mitmachen — so wie bei der WM in Russland.

Weil ein fitter Kopf so wichtig ist, helfen immer mehr Vereine ihren Spielern, mit dem Druck umzugehen. Sie stellen etwa Psychologen ein, die mit den Sportlern arbeiten. Meist sprechen sie zunächst mit ihnen über deren Sorgen. Dann überlegen sie, wie sich die Probleme lösen lassen.

(dpa)