1. Karlo Clever

Wie halte ich mein Gleichgewicht auf einer Slackline?

Wie halte ich mein Gleichgewicht auf einer Slackline?

Wenn fremde Leute im Park an Pio und Malou vorbeilaufen, schauen sie häufig etwas länger, was die beiden da gerade machen. Denn die Brüder haben ein außergewöhnliches Hobby: Sie balancieren gern auf einer Slackline.

Eine Slackline ist ein wenige Zentimeter breites Band oder ein Gurt. Die Line wird häufig zwischen zwei Bäume gespannt. Dann steigt man auf und versucht, darauf zu laufen. Das Ziel ist es, die Slackline ohne Unterbrechung entlang zu balancieren.

Wie die Brüder dazu gekommen sind? „Unser Papa hat uns das beigebracht“, erklärt Malou. Er und sein Bruder gehen mit ihrem Vater dafür häufig in den Park, vor allem, wenn es warm ist. Für die Kinder wird dann eine eigene Slackline gespannt.

Das erste Mal stand Malou mit vier Jahren auf einer Slackline. „Früher hat mich Papa von hinten gehalten und wenn ich fast runtergefallen bin, hat er mich gefangen“, erzählt er. Heute läuft der fünf Jahre alte Malou ganz selbstständig einige Schritte. Wenn es zu wackelig wird, kann er wieder absteigen oder abspringen. Denn die Kinder-Slackline ist nah über dem Boden gespannt.

Pio ist elf Jahre. Er läuft mittlerweile schon elf Meter ohne Unterbrechung. Beim Balancieren versucht er, den Oberkörper gerade zu halten. Die Arme streckt Pio locker seitlich von sich weg. Dann geht er leicht in die Knie und setzt Fuß vor Fuß bis zum Ende der Slackline.

„Was ich sehr wichtig finde ist, dass man sich einen Punkt aussucht, zum Beispiel an einem Baum. Darauf muss man sich konzentrieren“, erklärt er. Das hilft dabei, das Gleichgewicht zu halten. Auch Tricks, wie sich seitlich auf die Line stellen oder sich umdrehen, übt er schon.

Wer zum ersten Mal auf einer Slackline steht, sollte mit einer kurzen Line beginnen. Sie sollte in Bodennähe gespannt sein, damit man bequem aufsteigen kann. „Ich würde mit drei Metern anfangen“, sagt Pio. Wer das Slacklinen lernen will, dem empfiehlt Pio vor allem eines: „Man muss halt Geduld haben. Man sollte nicht nur zwei Mal laufen und dann hat man keinen Bock mehr.“

Man muss nicht sofort ein eigenes Band kaufen. Es gibt zum Beispiel Slackline-Vereine, die Treffen für Anfänger veranstalten. Oder man fragt Leute mit Slacklines wie Malou und Pio.

(dpa)