Aachen : Wie fand ein Chemiker das Teflon?
Aachen Eigentlich wollte Roy Plunkett einen besseren Kühlschrank erfinden. Der junge Chemiker experimentierte mit dem Gas Tetrafluorethylen. Er setzte einen Kanister damit unter Druck und fror ihn ein. Am nächsten Morgen wollte er weiterforschen. Doch wie von Geisterhand war das Gas weg. Anstelle dessen befand sich in dem Kanister ein weißliches Pulver: Polytetrafluorethylen, kurz PTFE genannt.
Besser bekannt ist es unter dem Namen Teflon. Eine chemische Reaktion hatte in dem Kanister stattgefunden. Heute vor 75 Jahren bekam Roy Plunkett für sein Pulver das Patent mit der Nummer „US2230654 A“. Damals konnte er nicht ahnen, dass der Kunststoff weit mehr als nur Bratpfannen revolutionieren sollte.
Der Kunststoff erschien den Forschern anfangs noch merkwürdig. Fasziniert waren sie von seiner Eigenschaft, alles abperlen zu lassen. Es wird erzählt, dass Anfang der 1950er Jahre der französische Ingenieur Marc Grégoire eine Angelschnur mit Teflon beschichtete, um sie besser entwirren zu können.
Seine Frau hatte — so die Legende — eine noch bessere Idee: Töpfe und Pfannen mit dem Kunststoff beschichten. Die beiden bekamen im Jahr 1954 das entsprechende Patent. Sie sorgten dafür, dass man den Namen Teflon vor allem mit Pfannen und Töpfen verbindet. Es gibt kein Anbacken. Man kann die Pfannen und Töpfe leicht säubern und man braucht weniger Fett für die Zubereitung der Speisen.
Das sagen die Experten einer Einrichtung, die sich um die Gesundheit der Menschen kümmern. Es ist das Bundesinstitut für Risikobewertung. Teflon kommt aber längst nicht nur in der Küche vor. Auch in Kleidungsstücken, in Brillengläsern oder Raumfahrzeugen, auch auf Gitarrensaiten und in Mikrochips steckt heutzutage Teflon.
Experten sagen: Der Markt für den Kunststoff ist längst milliardenschwer. Und ständig werden neue Anwendungs- und Kombinationsmöglichkeiten entdeckt. Roy Plunkett, der den Stoff zufällig fand, ist im Jahr 1994 gestorben. Er wurde 83 Jahre alt.