Skispringen : Wie ein Adler fliegen
Peking Von dieser Sprungschanze aus ist das möglich. Sie wurde für die Olympischen Winterspiele in Peking gebaut und sieht ein bisschen wie ein Raumschiff aus.
Wer dort auf Skiern hinunterspringt, muss ziemlich mutig sein. Diese Sprungschanze ist 164 Meter lang und 130 Meter hoch. Sie wurde extra für die Olympischen Winterspiele in Peking gebaut. Peking ist die Hauptstadt von dem riesigen Land China in Asien. Die Schanze liegt rund 180 Kilometer außerhalb von Peking in einem beliebten Skigebiet.
Die Sprungschanze wirkt etwas kurios. An der Spitze ihres silbernen Turms ist eine runde Aussichtsplattform. Aus der Luft sieht diese wie ein Raumschiff aus. Nach ihrem weiten Sprung landen die Skispringer und Skispringerinnen unten und bremsen in einer Auslaufzone. Sie kann im Sommer sogar als Fußballstadion genutzt werden.
Die Schanze hat zwei unterschiedlich lange Bahnen und ist fast wie ein S geschwungen. Die Form soll an ein chinesisches Zepter erinnern. Das sieht wie ein geschwungener Stab aus und wird auf Chinesisch „Ruyi“ genannt. Übersetzt heißt das so viel wie: „Der Wunsch soll in Erfüllung gehen.“ Es ist ein Glücksbringer aus einer Zeit in China, als dort noch ein Kaiser regierte.
So ein Zepter mit Verzierungen an beiden Enden und in der Mitte soll Glück bringen. Es wurde im alten China gerne verschenkt. In der Kaiserzeit hielten Gelehrte und Adelige einen solchen Gegenstand gerne vornehm in der Hand, wenn sie miteinander sprachen.
Witzigerweise war so ein Stock ursprünglich als Rückenkratzer erfunden worden. Damit haben sich die Leute in China an Stellen am Rücken gekratzt, wo sie mit der Hand nicht hinkamen. Später wurde er verziert und nur noch als Schmuckstück und Glücksbringer benutzt.
Die Form der „Ruyi“-Sprungschanze verbindet also die Vergangenheit mit der Gegenwart. Diese ungewöhnliche Schanze soll den Skispringern und Skispringerinnen Glück bringen. Die Landschaft soll die Athleten und Athletinnen anspornen, besonders weit zu springen.
Von der Schanze können sie in ein Tal schauen und in der Ferne mehrere Hügel sehen. Auf ihnen schlängeln sich Reste der berühmten Großen Mauer. Die chinesischen Erbauer der Schanze wollen den Springern und Springerinnen als Ermunterung mit auf den Flug geben: „Wenn du Glück hast, springst du bis zur Großen Mauer.“ Denn zum Skispringen gehört viel Tapferkeit. Schon wegen der großen Höhe und des weiten Sprungs.