München : Was ist typisch für Renoir?
München Eine Tanz-Veranstaltung oder ein Mädchen — wie hübsch anzuschauen. Bei den Werken von Auguste Renoir ist es beinahe egal, welches man betrachtet: Sie sind allesamt schön.
Das ist es auch, was der berühmte Maler aus Frankreich wollte: das Gemalte in voller Schönheit zeigen. „Da sind keine harten Umrisse in seinen Bildern. Alles wirkt sehr weich und gleichzeitig glanzvoll“, sagt Kunst-Expertin Karin Sagner. „Teilweise erinnert sein Stil an Porzellanmalerei.“
Tatsächlich begann Auguste Renoir seine Karriere als Porzellanmaler in Frankreichs Hauptstadt Paris. Dort lebte er mit seiner Familie. Das war vor rund 160 Jahren. Schon während der Ausbildung zum Porzellanmaler wurde klar, dass Auguste besonders begabt war. Nebenbei belegte er Zeichen-kurse.
Kaum hatte er seine Ausbildung abgeschlossen, da war es für Auguste Renoir aber auch schon wieder vorbei mit der Porzellanmalerei. Denn zu dieser Zeit wurden Maschinen dafür erfunden. Hand-arbeit war kaum noch gefragt. Also wendete sich Auguste Renoir anderen Dingen zu, die er gestalten konnte. Er bemalte zum Beispiel Fächer und Markisen.
Damit verdiente der junge Mann gut. Er war schnell und geschickt. Sein Talent sprach sich offensichtlich herum: Auguste Renoir erhielt bald die Erlaubnis, in einem Museum in Paris Bilder abzumalen. Das durfte längst nicht jeder. Bis der Maler sein erstes eigenes Bild ausstellte, dauerte es aber noch einige Jahre.
Seine Art zu malen, kam nicht bei allen Kunstinteressierten gut an. Das war aber bei vielen berühmten Malern so, erklärt Karin Sagner: „Sie waren mit ihrem Stil und dem, was sie malten, oft ihrer Zeit voraus.“ Damit überforderten sie manche Leute. Auguste Renoir zeigte zum Beispiel, wie reiche und arme Menschen zusammen Spaß hatten. Er selbst stammte aus einer Arbeiterfamilie. Diese Art, die Lebensfreude zu zeigen, war für die damalige Zeit ungewöhnlich.
Außerdem gab es noch etwas, an das sich die Menschen zu Renoirs Zeit erst gewöhnen mussten: daran, dass Bilder gemalt wurden, alleine um das Auge zu erfreuen. Die Kunst-Expertin erklärt: „Bis dahin sollten Kunstwerke auch belehren. Ein Bild, das einfach nur schön war, galt als ziemlich minderwertig.“ Verrückt, oder? Denn genau das Schöne ist es, was uns heute so an Auguste Renoirs Werken beeindruckt.