1. Karlo Clever

Was hat Fußball mit Politik zu tun?

Was hat Fußball mit Politik zu tun?

Fußball-Fans aus aller Welt freuen sich darauf: Heute beginnt die Weltmeisterschaft. Das erste Spiel bestreiten Gastgeber Russland und Saudi-Arabien. Manche Leute sind aber nicht so begeistert von dem großen Turnier. Das liegt nicht etwa daran, dass sie Fußball doof finden. Sie ärgern sich über den Gastgeber.

Bei großen Sport-Wettkämpfen wie der WM schauen viele Millionen Menschen zu. „Die Gastgeber nutzen diese Bühne gern für ihre eigenen Interessen“, sagt der Fachmann Jürgen Mittag. Auf diese Weise können die Länder super Werbung für sich machen.

Doch das kommt nicht überall gut an. Dieses Mal sagten Politiker und Menschenrechtler etwa: Man sollte Russland nicht mit so einem Turnier belohnen. „Viele Länder in Europa haben zurzeit ein schwieriges Verhältnis mit Russland“, erklärt der Experte Stefan Meister.

Russland mischt im Krieg mit

Es geht zum Beispiel darum, dass Russland im Krieg in Syrien mitmischt. Oder darum, dass die russische Regierung viele ihrer Gegner ins Gefängnis steckt. Manche wichtigen Gäste überlegen deshalb, ob sie überhaupt zur WM nach Russland reisen sollen. Auch wenn sie dann ihr Team von zu Hause nicht so gut unterstützen können.

Russland findet die Vorwürfe falsch. Die Gastgeber wollen sich deshalb bei der Weltmeisterschaft von ihrer besten Seite zeigen. Eine russische Politikerin sagte: „Jetzt kommen Millionen Gäste und werden das wahre Russland sehen.“

Ärger um große Sportwettkämpfe und Politik gab es in der Vergangenheit immer wieder. Auch vor den Fußball-Weltmeisterschaften in Brasilien und Südafrika stritten sich die Leute, ob sie die Gastgeber-Länder unterstützen sollten.

Andere finden: Gerade durch so ein Turnier bekommen die Zuschauer von den Problemen in einem Land etwas mit. Doch wenn heute die Weltmeisterschaft eröffnet wird, gerät das Drumherum — zumindest für die Fans — schnell in Vergessenheit.

(dpa)