1. Karlo Clever

Eine Million Playmobil-Teile: Vom Kinderzimmer ins Museum

Eine Million Playmobil-Teile : Vom Kinderzimmer ins Museum

Besitzt du viel Playmobil oder Lego? Falls ja, passen die Figuren wahrscheinlich in eine Box im Schrank. Bei Oliver Schaffer ist das anders: Er hat etwa eine Million Teile.

Wie viele Playmobil-Figuren ihm gehören, das kann Oliver Schaffer gar nicht sagen. „Ich glaube, dass ich im Moment etwa eine Million Teile und ungefähr 100.000 Figuren besitze“, erzählt er.

Damit hat der 41 Jahre alte Mann eine der größten Sammlungen der kleinen Spielzeug-Figuren. Immer wieder stellt er die Teile zu Landschaften zusammen. Dann zeigt er sie in Museen etwa als Weltraumstation, Pferdewelten oder Autofabrik. So können auch viele andere Menschen sie bewundern.

Dass seine Sammlung eines Tages so groß wird, damit hätte Oliver Schaffer nicht gerechnet. Alles fing vor vielen Jahren in seinem Kinderzimmer an. „Ich hatte einen Zirkus aus Playmobil-Figuren, den ich ‚Circus Oliver‘ genannt habe. Mit dem Zirkus habe ich viel Zeit verbracht und gerne gespielt“, erzählt er. Sein Vater baute ihm sogar extra ein Zirkuszelt dafür.

Als er 14 Jahre alt wurde, verlor er den Spaß an dem Spielzeug und räumte es in Kartons. Doch eines Tages als Erwachsener erhielt er plötzlich einen Anruf von der Firma Playmobil. Sie fragte ihn, ob er seinen Zirkus nicht noch einmal aufbauen wolle. Denn die Firma feierte Geburtstag und wollte dazu alte Playmobil-Sammlungen zeigen.

Schließlich wollten auch andere Museen Oliver Schaffer und seine Figuren zu Gast haben. In den folgenden Jahren wuchs und wuchs seine Sammlung. Zu den älteren Figuren, die er schon in seiner Kindheit hatte, kamen neue dazu. „Natürlich habe ich auch einige Figuren doppelt und dreifach. Schließlich gibt es in jedem Zirkus mehr als einen Elefanten“, sagt der Sammler.

Doch warum sammeln Menschen wie Oliver Schaffer eigentlich Dinge? „Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben“, erklärt Guido Fackler. Er ist Professor an der Universität in der Stadt Würzburg und beschäftigt sich dort mit Museen. „Einige Menschen sammeln Dinge, weil sie sie besonders schön finden und sich daran erfreuen. Oder sie sammeln Gegenstände, um sie zu bewahren, damit auch in vielen Jahren die Menschen noch etwas davon haben. So wie ein Museum.“

Oliver Schaffer will kein Museum bauen. Für ihn ist der Spaß am wichtigsten. „Ich möchte gerne eine tolle Ausstellung für die Besucher schaffen“, erzählt er.

Die ganzen Figuren und anderen Teile lagert er übrigens in mehr als 500 großen Boxen. Sein Haus in der Stadt Hamburg schmückt er nicht damit. „Ganz im Gegenteil, bei mir steht keine einzige Figur“, sagt Oliver Schaffer. „Das wäre mir viel zu viel.“