Minfeld : Sind Dackel gute Schauspieler?
Minfeld Ein fliegender Hund? Den wollen die Kinder von Papa Moll unbedingt sehen. Also geht es ab in den Zirkus. Und damit beginnt der Trubel in dem Kino-Film „Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes“. Wir haben mit der Tier-Trainerin Tatjana Zimek gesprochen und erfahren, welche Hunde gute Schauspieler sind und was passiert, wenn die Tiere mal keine Lust haben.
Im Film „Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes“ geht es um einen Dackel mit dem Namen Katovl Hundini. Sind Dackel gute Schauspieler?
Tatjana Zimek: Eigentlich sind Dackel gar nicht einfach, die sind sehr stur. Pudel oder Schäferhunde machen das viel lieber. Ein Dackel guckt immer erst und überlegt sich: Warum soll ich das machen?
Ist das auch der Grund, warum Sie für den Film gleich drei Dackel eingesetzt haben?
Tatjana Zimek: Das liegt daran, dass der Hund unterschiedliche Sachen machen muss. Deshalb habe ich ein Geschwisterpärchen genommen, die heißen Brezel und Zwieback. Für die ruhigeren Szenen habe ich den Brezel genommen. Und die wilden Szenen hat die Zwieback gemacht. Dann hatten wir noch einen dritten Hund, der heißt Croissant. Der hat die unangenehmen Szenen gespielt — etwa wenn ein Hund am Nacken gepackt wird. Den stört das nicht.
Wie viele Tiere haben sie denn, die sie für Filme trainieren?
Tatjana Zimek: Ich habe 60 Hunde. Ich habe auch zwei Rehe, einen Steinbock, Greifvögel, Tauben und Hühner. Außerdem habe ich noch drei Kühe, ein Pferd, einen Raben, Katzen und Ratten. Und auch noch Eichhörnchen und Marder. Die Eichhörnchen werden zum Beispiel oft für Waldszenen oder in Hexenfilmen eingesetzt.
Was ist das Schwierigste, das man Filmtieren beibringen muss?
Tatjana Zimek: Die Schwierigkeit ist, das Normale zu spielen. Bestimmte Sachen wie Schränkchen aufmachen oder Pfötchen geben, das kann man dem Hund leicht beibringen. Aber ganz normal mit einem Schauspieler mitlaufen, dass es so aussieht, als ob das sein Hund wäre. Das ist immer das schwierigste und man braucht viel Geduld.
Was macht man denn, wenn die Tiere mal gar keine Lust auf das Schauspielern haben?
Tatjana Zimek: Dann kriegen sie eine Pause. Wenn einem Hund die Puste ausgeht, darf er Pause machen und spielen gehen. Auch deshalb sind immer drei Hunde da. Es passiert beim Film ja oft, dass man eine Szene zehnmal oder häufiger drehen muss. Einem Menschen kann man das erklären. Bei einem Hund ist das schwieriger. Da muss man viele Leckerlis und Spielsachen haben.