1. Karlo Clever

Profi-Tüftler: Reparieren statt wegwerfen

Profi-Tüftler : Reparieren statt wegwerfen

Wenn etwas kaputtgeht, schmeißen es die meisten Menschen weg und kaufen etwas Neues. Das ist teuer und schlecht für die Umwelt. Dem Tüftler Ulrich Panzer passiert das nicht.

Wenn man Ulrich Panzer nach seinem Beruf fragt, so fällt ihm dafür keine genaue Bezeichnung ein. „In meiner Werkstatt repariere ich so gut wie alles“, sagt er.

Das stimmt: In seiner Werkstatt gibt es jede Menge verschiedene Dinge. Da stehen kaputte Lampen, Uhren und Kaffeemaschinen. Ein Kerzenhalter braucht einen neuen Arm. Und neben einer kaputten elektrischen Säge wartet ein altmodisches Spielzeug auf Reparatur. „Meist heißt es: Eine Reparatur lohnt sich nicht“, sagt Herr Panzer. „Aber oft wollen die Leute einem nur was Neues andrehen.“ Das kostet nicht nur viel Geld. Das alte Ding kommt auch in den Müll. Und das schadet der Umwelt.

Gerade arbeitet Ulrich Panzer an einer kleinen Lampe. An der lässt sich der Schalter nicht mehr drücken. Schnell ist der Schalter in seine Einzelteile zerlegt. Unter dem Knopf ist ein kleines Loch. Hier will Herr Panzer eine Scheibe einlegen, die dem Knopf neuen Halt gibt. Ein so spezielles Ersatzteil gibt es nicht zu kaufen. Aber mit den vielen Werkzeugen und Maschinen kann Herr Panzer es selbst herstellen.

Zuerst misst er das Schalterloch aus. „Das Teil muss ja genau ins Loch passen.“ Dann geht der Bast­ler an die Drehbank. Dort spannt er ein rundes Stück Kunststoff ein und schneidet es zu. Jetzt probiert er die Scheibe aus. „Leider noch etwas zu groß“, stellt Herr Panzer fest. Zwei Mal muss er nachschneiden, bis die Scheibe in das Loch passt. Jetzt müssen die kleinen Teile alle wieder zusammenmontiert werden. Ganz schön fummelig ist das!

Endlich kann Herr Panzer die Lampe einstecken und auf den Knopf drücken: Es hat geklappt, die Lampe leuchtet! Herr Panzer ist zufrieden. Glücklich wird auch der Besitzer sein, der an der Lampe hängt. Herr Panzer sagt: „So eine kann man heute nicht mehr kaufen.“

Aber wie wird man so ein guter Reparateur? „Also ich hab als Kind immer wissen wollen, wie was funktioniert“, erzählt Herr Panzer. „Ich hab alles, was nicht niet- und nagelfest war, auseinander genommen.“ Darunter waren auch die Autos seines Bruders – die er jedoch manchmal nicht mehr zusammen kriegte. „Dann gab es großen Ärger mit meinem Vater“, erinnert sich Herr Panzer.

Aufgehört hat Ulrich Panzer aber nicht. „Man braucht keine Angst haben“, sagt er. „Man muss nur richtig gut aufpassen, wenn man das Ding auseinander nimmt. Wenn man das tut, dann kriegt man später auch alles wieder zusammen.“

(dpa)