Viele Herausforderungen : Im Kleinflugzeug um die Welt
Brüssel Gewitterwolken, Waldbrände, Berge: Seit zwei Monaten fliegt die 19-jährige Zara Rutherford und hat auf ihrer langen Reise viele Herausforderungen zu meistern.
Zara Rutherford flog über Eislandschaften und den Atlantischen Ozean. Sie flog vorbei an den Wolkenkratzern in New York und der berühmten Freiheitsstatue. Sie ließ Waldbrände in Nordamerika hinter sich und flog zwischen hohen Bergen hindurch bis nach Alaska. Aber am Ziel ist die Pilotin noch nicht.
Zara Rutherford ist 19 Jahre alt. Ihre Eltern kommen aus Belgien und England. Knapp zwei Monate ist sie jetzt schon unterwegs. Die Abenteurerin hat sich einiges vorgenommen. Sie will allein in ihrem Flugzeug einmal um die Welt fliegen und einen Weltrekord aufstellen.
„Das ist auf jeden Fall eine große Herausforderung“, erklärt Justin Steinke. Er ist Pilot an einer Flugschule in Deutschland. Auf so einer langen Reise müsse man viel beachten: zum Beispiel die verschiedenen Landschaften, das wechselnde Wetter und die Flugregeln in den unterschiedlichen Ländern.
Der kleine Flieger wackelt
Außerdem wiegt so ein Ultraleichtflugzeug nur ein paar Hundert Kilogramm. Die großen Flugzeuge für Urlauber wiegen 80 Tonnen und mehr. „So ein kleiner Flieger wackelt viel mehr als ein großer“, sagt der Experte.
Auch Zara Rutherford hat schon mehrere wacklige Flüge hinter sich. Doch das ist längst nicht die einzige Herausforderung, die sie zu meistern hatte. Ein anderes Beispiel ist das Meer. „Es ist nicht so schön, fünf Stunden über Wasser zu fliegen“, erzählt Zara Rutherford.
Um nicht in die Wolken zu geraten, blieb die Pilotin teilweise darunter. „Der niedrigste Punkt war 600 Fuß über dem Wasser“, erinnert sie sich. „Das sind etwas weniger als 200 Meter.“ Weil sich der Himmel und das Wasser farblich ähneln, kann der Horizont verschwimmen. Und das kann gefährlich werden!
In der Karibik hatte die Pilotin mit Regen und Gewittern zu kämpfen. Ständig habe sie Gewitterwolken ausweichen müssen, erzählt Zara Rutherford. Das Wetter dort sei teilweise unvorhersehbar, vor allem am Nachmittag. „Deshalb habe ich versucht, nicht am Nachmittag zu fliegen“, sagt die Pilotin. „Aber manchmal hast du keine Wahl.“
Angst scheint ihr das alles nicht zu machen. Im Gegenteil: Auch brenzlige Situationen scheinen der Pilotin Spaß zu machen. Und dann immer wieder diese Aussicht, zum Beispiel auf die weiten Landschaften Alaskas. „Das war einer der schönsten Flüge, die ich jemals gemacht habe“, erzählt sie. „Einfach atemberaubend!“ Mehr zu schaffen macht Zara Rutherford das Warten, wenn sie wegen schlechten Wetters tagelang nicht abheben kann. Zuletzt musste sie in Alaska warten, um nach Russland weiterfliegen zu dürfen.
Neben Russland hat die Pilotin noch weitere Länder in Asien und Afrika vor sich. Sie ist fest entschlossen, ihre lange Reise zu meistern. Einige Dinge vermisst sie aber schon. „Ich freue mich schon darauf, meine Familie zu sehen“, sagt sie. „Und meine Katzen.“