1. Karlo Clever

Greifvogel-Schutzstation: Hu-huu! Wir sind Floki und Silki!

Greifvogel-Schutzstation : Hu-huu! Wir sind Floki und Silki!

Die beiden Waldkauze könnten in freier Natur nicht überleben. Die beiden Eulen leben in der Greifvogel-Schutzstation. Hier kümmern sich Menschen um sie. Wir haben sie dort besucht.

Floki und Silki sitzen auf einem Ast und schauen neugierig herunter. Tierpflegerin Lily Schumacher ist gerade in das Vogel-Gehege gekommen. Sie hat einen kleinen Eimer dabei. Das bedeutet: Fütterungszeit! Mit ihren großen schwarzen Knopfaugen verfolgen Floki und Silki ganz genau, wie die Tierpflegerin das Futter auslegt.

Floki und Silki sind Waldkäuze. Sie leben in einer Greifvogel-Schutzstation am Rande der Stadt Köln im Bundesland Nordrhein-Westfalen. In der Schutzstation landen normalerweise verletzte Greifvögel und Eulen. Sie werden dort aufgepäppelt und dann wieder in die Freiheit entlassen. Bei Floki und Silki ging das aber nicht. „Der eine Waldkauz hat Probleme mit dem Gehör und der andere kann nicht mehr richtig greifen“, erzählt die Tierpflegerin. In freier Natur würden die beiden nicht überleben.

Unbewegliche Augen

Waldkäuze gehören zu den Eulen. Man erkennt sie zum Beispiel an dem runden Gesicht und den großen Augen. Eulen haben einen frontalen Blick. Das bedeutet, die Augen zeigen direkt nach vorne. Bei Greifvögeln wie beispielsweise dem Bussard ist das anders. Dort sitzen die Augen seitlich. „Die Augen sind zudem unbeweglich. Sie zeigen also immer starr in dieselbe Richtung“, verrät die Tierpflegerin. Für Eulen ist das aber kein Problem. Wenn sie in eine andere Richtung gucken möchten, drehen sie ihren Hals. Der ist extrem beweglich! So können sie sogar sehen, was hinter ihnen passiert!

Floki und Silki sitzen derweil immer noch auf ihrem Ast. So richtig trauen sie sich noch nicht an das Futter heran. Erst als die Tür zum Gehege wieder geschlossen wird und sie alleine sind, flattern sie los. Normalerweise jagen Waldkäuze in der Nacht. Dabei verlassen sie sich auf ihr Super-Gehör. Die Vögel können räumlich hören. Das bedeutet, sie hören, wie weit die Beute entfernt ist.

Das funktioniert, weil die Öffnungen ihrer Ohren nicht auf der gleichen Höhe sitzen. Das Ohr auf der einen Seite sitzt etwas höher als das auf der anderen. Dadurch erreicht das Geräusch zu unterschiedlichen Zeiten die Öffnungen.

Übrigens: Bestimmt hast du auch schonmal einen Waldkauz rufen hören. Sein Hu-huu hu hu-huu ist meist im Herbst in der Dämmerung zu vernehmen. Das Männchen lockt damit ein Weibchen an. Das antwortet dann mit einem Laut, der klingt wie: Ku-witt.

(dpa)