1. Karlo Clever

Für was braucht man die Haare von Pferden?

Für was braucht man die Haare von Pferden?

Schloss und Schlüssel, Blitz und Donner, Topf und Deckel. Manche Dinge gehören einfach zusammen. Genauso ist das auch bei der Geige: Sie ist unvorstellbar ohne einen Bogen. Damit streichen Musiker über die Saiten.

Auf die Bögen gespannt ist ein besonderes Material, nämlich Pferde-Haar. Und zwar das Haar aus dem Schweif von männlichen Pferden, also Hengsten. Hengst-Haar ist nämlich besonders kräftig und elastisch.

Die Bögen der am schönsten klingenden Geigen der Welt haben Haare von Hengsten aus der Mongolei in Asien, findet der Geigen-Bau-Meister Georg Neuner. Er sucht gerade bei einem Wettbewerb im Ort Mittenwald in Bayern die tollsten neuen Streichinstrumente aus. Dafür haben Geigenbauer aus mehr als 20 Ländern Instrumente eingereicht. Den Wettbewerb gibt es schon fast 30 Jahre, nämlich seit dem Jahr 1989.

Für den Klang Geigen ist sogar die Farbe der Hengst-Haare wichtig. Schwarze Haare seien für Geigen zu dick, sie geben einen raueren Ton, sagt Georg Neuner. Weiße Haare seien die allerbesten. Es gibt auch künstlich Pferdehaare. Die klingen aber auch nicht so schön wie echte.

(dpa)