Büsumer Leuchtturm : Ein helles Licht lotst in den Hafen
Büsum Wenn früher Seeleute übers Meer fuhren, hatten sie es schwer: Gefährliche Klippen und Sandbänke lauerten an der Küste. Da waren sie froh, wenn sie einen Leuchtturm sahen.
Dieser fette Turm ist nicht zu übersehen. Rot-weiß ragt er in den Himmel. Auch nachts sieht man ihn wunderbar, denn sein Licht strahlt weit hinaus aufs Meer. Das ist auch gut so! Der Leuchtturm in Büsum an der Nordsee weist Schiffen den Weg. Seit mehr als 100 Jahren führt er sie sicher in den Hafen.
Als der Leuchtturm in Büsum im Jahr 1912 und 1913 gebaut wurde, navigierten Seeleute noch mit Karten aus Papier. Heute verfügen die meisten Schiffe und Boote über Technik, die mit Satelliten funktioniert. Doch auch die Technik kann mal ausfallen. Oder der Strom kann weg sein. Deswegen leuchten die runden hohen Türme überall an der Küste noch immer.
Besonders starke Lampe
Hoch oben in den Türmen ist jeweils eine besondere elektrische Lampe untergebracht. In Büsum handelt es sich um eine 250 Watt starke Halogen-Lampe. Die Lampe selbst ist gar nicht so viel größer als eine normale Zimmerlampe. Aber sie ist stark! 71.500 Candela beträgt ihre Lichtstärke, also so viel wie 71.500 Kerzen. Zum Vergleich: Eine normale alte Glühlampe zu Hause hat 58 Candela.
Das reicht aber noch nicht, um so richtig weit zu leuchten. „Der Leuchtturm in Büsum verfügt über eine geschliffene Gürtellinse“, sagt ein Experte. Diese riesige, vergrößernde Linse wirkt wie eine Lupe. Sie bündelt das Licht. So wird der Lichtschein verstärkt.
Das Licht in Büsum kann so bis zu 19 Seemeilen weit auf das Meer hinaus scheinen. Das sind etwa 35 Kilometer. So können Schiffsleute das Licht schon von Weitem sehen. Übrigens: Stünde das Licht unten am Strand, wäre es nicht von so weit entfernt sichtbar. Schuld daran ist die Krümmung der Erde. Deswegen sind Leuchttürme so hoch! Nur von so weit oben strahlt das Licht so weit.
Angeschaltet und ausgeschaltet werden die Leuchttürme in Deutschland heute ferngesteuert, von einer Zentrale aus. Früher aber gab es überall Leuchtturmwärter. Der letzte Wärter des Leuchtturms in Büsum war Rolf Matzke. Er arbeitete bis zum Jahr 1978 dort. „Wenn etwas kaputt war, wurde mir das gemeldet. Ich war nur im Einsatz, wenn etwas im Leuchtturm repariert werden musste“, erzählt er.
Die Leuchtturmwärter vor ihm hatten noch mehr zu tun. Sie mussten die ganze Nacht im Turm Wache halten. In dieser Zeit gab es nur eine Lampe im Leuchtturm. „Als ich anfing als Leuchtturmwärter zu arbeiten, hatte der Turm schon zwei Lampen. Damit es, falls eine ausfiel, einen Ersatz gab. Das war wichtig“, sagt Rolf Matzke. Dank des Leuchtturms in Büsum schaffen es die Seeleute, die schwierige Fahrrinne durch das Watt zu meistern.