Beruf des Dachdeckers : Ein Beruf nur für Schwindelfreie
Ist der Job erledigt, sieht man nur noch die Ziegel. Sie helfen nicht nur gegen Regen, sondern auch beim Heizen: Doch hinter der Arbeit eines Dachdeckers verbirgt sich noch viel mehr.
Am Ende eines Tages schaut Tim Hoppe immer noch mal nach oben. „Man sieht jeden Tag, was man erschaffen hat“, sagt er. Das ist einer der Gründe, warum er seinen Beruf so mag. Tim Hoppe ist Dachdecker-Meister, wie sein Vater. „Deswegen bin ich als kleiner Junge immer mitgefahren.“ „Das Wichtigste ist, dass das Dach dicht ist“, sagt der Experte Ruediger Thaler. Schließlich würde sonst Wasser ins Haus gelangen, und das kann großen Schaden anrichten.
So erklärt sich auch die steile Form vieler Dächer. Wenn es regnet, fließt das Wasser auf den Schrägen nach unten in die Regenrinne. Bei flachen Dächern ist das deutlich komplizierter. Denn das Wasser fließt nicht automatisch ab. „Die größte Herausforderung bei Flachdächern ist es, sie abzudichten“, sagt der Experte.
Viele Aufgaben
Dachdecker sind aber nicht nur dafür zuständig, Ziegel auf die Dächer zu legen. „Das ist nur eine von vielen Aufgaben, die ein Dachdecker erfüllt“, sagt Ruediger Thaler. Los geht es mit dem Dachstuhl. Man könnte auch sagen: Auf diesem Gerüst sitzt das Dach. Es ist oft aus Holz gebaut. Darauf befestigt der Dachdecker weitere Holzlatten. Die Dachziegeln sind aber noch immer nicht an der Reihe.
Vorher kommt noch die Dämmung. Damit ist Material gemeint, das das Haus vor Hitze und Kälte schützt. „Je besser ein Dach gedämmt ist, desto weniger Energie wird verbraucht“, erklärt Ruediger Thaler. Im Sommer bleibt es im Haus vergleichsweise kühl. Im Winter geht nicht so viel Wärme aus dem Haus verloren.
Erst jetzt bringt der Dachdecker die Dachziegeln an. Damit sie bei einem Sturm nicht so leicht abfallen, werden sie an den Holzlatten befestigt. Eine wichtige Aufgabe von Dachdeckern ist es auch, Dächer zu kontrollieren und zu reparieren. Schließlich werden Dächer zum Beispiel bei Unwettern immer wieder mal beschädigt. Bei ihrer Arbeit müssen sich Dachdecker übrigens gut absichern. „Ohne Absicherung darf nicht auf dem Dach gearbeitet werden“, sagt Ruediger Thaler. Besonders aufpassen müsse man, wenn es nass ist, sagt Tim Hoppe. Auch auf alten Dächern zu arbeiten, könne gefährlich sein.
Fangnetze zur Absicherung
Zur Absicherung gibt es auf vielen Dächern deshalb besondere Haken. An denen können sich die Handwerkerinnen und Handwerker mit einer Leine einhaken. Bevor Dachdecker auf Dächern arbeiten, befestigen sie häufig am Rande der Dächer spezielle Fangnetze. Tim Hoppe macht sich wegen seiner Arbeit daher keine Sorgen. Im Gegenteil: „Für mich könnte es nichts Schöneres geben“, sagt er. „Ich fand es schon immer toll, ganz oben zu stehen.“