1. Karlo Clever

Synchronsprecher: Die Stimme an jemanden verleihen

Synchronsprecher : Die Stimme an jemanden verleihen

Max von der Groeben hast du vielleicht schon mal im Kino gesehen. Man kennt ihn etwa aus Bibi-und-Tina-Filmen oder aus „Fack ju Göhte“. Aber er ist auch Synchronsprecher.

Wer sich einen Animationsfilm anschaut, weiß: Die Figuren auf dem Bildschirm sind nicht echt. Bis auf eine Sache: nämlich die Stimme! Diese werden in der Regel von echten Menschen gesprochen. Synchronsprecher nennt man sie. Nur mit Hilfe der Stimme müssen sie die Gefühle, Emotionen und typischen Eigenschaften einer Figur ausdrücken. So etwas macht zum Beispiel Max von der Groeben. Er ist Schauspieler und Synchronsprecher. Im Interview mit Louisa Grübler hat er mehr über seine Arbeit erzählt.

Wie muss man sich deine Arbeit im Studio vorstellen?

Max von der Groeben: Dort gibt es den Regieraum mit einem großen Pult. Das hat ganz viele Knöpfe und Regler. Hinter einer Glasscheibe ist noch ein anderer Raum, das ist die Sprecherkabine.

Die Kabine ist dein Arbeitsplatz. Was machst du dort?

Von der Groeben: Auf einem Bildschirm in der Sprecherkabine sehe ich das Bild vom Film. Das ist oft noch nicht ganz fertig. Ich sehe die Figur und was drumherum passiert. Szene für Szene, oder manchmal auch nur Satz für Satz, spreche ich den Text ein. Wenn die Figur lächelt, dann lache ich auch. Der Regisseur oder die Regisseurin hört sich das Ganze an und gibt mir Rückmeldung. Manchmal muss ich dann den Satz nochmal langsamer oder schnell sprechen.

Also kann man sich Synchronsprechen wie Schauspielerei vorstellen? Nur dass man eben nicht vor einer Kamera oder auf einer Bühne steht.

Von der Groeben: Ja, genau! Ich schauspielere in der Sprecherkabine und lege dabei Wert auf meine Stimme. Die Gestik und Mimik übernimmt ja die Figur für mich. Aber um in die Stimmung zu kommen, ist es sehr hilfreich, ein bisschen zu spielen.

Was passiert, wenn du dich mal versprichst? Oder etwas Falsches sagst?

Von der Groeben: Das ist nicht schlimm! Das passiert andauernd. Dann sagt man einfach: Das machen wir noch mal, tut mir leid!

Was magst du an deinem Beruf?

Von der Groeben: Was mir definitiv Spaß macht, ist, dass man in außergewöhnliche Tiere und Wesen schlüpfen kann. Zum Beispiel habe ich einen Fuchs gesprochen. Den würde ich in einem normalen Fernsehfilm eher nicht spielen. So durfte ich ihn zumindest sprechen. (dpa)

(dpa)