Aachen : Algen-Snack für Astronauten?
Aachen Algen im All? Vielleicht können Astronauten sie irgendwann als Snack essen. Dann müsste nicht so viel Essbares ins All transportiert werden. Die Astronauten könnten die Snacks sogar selber herstellen. Ein Team der Universität Stuttgart entwickelt gerade ein Minilabor.
In dem sogenannten Fotobioreaktor sollen die Mikroorganismen, die Algen, mit roten und blauen Leuchtdioden bestrahlt werden. So können sie auch ohne natürliches Licht wachsen.
Die Algen sollen aber auch noch eine andere Aufgabe erfüllen. Der Plan ist, dass die Algen irgendwann bei Weltraummissionen in einem geschlossenen System das Kohlendioxid der Astronauten, das beim Ausatmen entsteht, verwerten und den zum Atmen wichtigen Sauerstoff produzieren.
Die Blaualgen (Cyanobakterien) namens Spirulina, mit denen die Forscher unter anderem arbeiten, schmecken in getrockneter Form salzig. Aus Expertensicht eignen sie sich etwa im Nudelteig gut als Nahrungsergänzung. Mit 50 bis 60 Prozent sei der Proteingehalt hoch, sagt Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Der Anteil unentbehrlicher Aminosäuren, die der menschliche Körper nicht selber herstellen kann, sei zudem sehr groß. Verwendet werden Algen schon heute in der Lebensmittelindustrie, etwa zum Blaufärben von Gummibärchen.
Im Jahr 2018 wollen die Stuttgarter Forscher ihren Fotobioreaktor auf die Internationale Raumstation ISS schicken. Bis es soweit ist, muss noch viel im Labor gearbeitet und überlegt werden.