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Berlin: Zoff mit der Peripherie: Externe Geräte können sich gegenseitig behindern

Berlin : Zoff mit der Peripherie: Externe Geräte können sich gegenseitig behindern

Wer einen Computer hat, kennt das Problem: Plötzlich will der Drucker nicht mehr arbeiten, die externe Festplatte wird nicht erkannt, die Datenübertragung zum USB-Stick lahmt.

Konflikte mit angeschlossenen Geräten sind keine Seltenheit - und meist ziemlich ärgerlich. Denn auf Anhieb ist kaum erkennbar, warum nichts mehr geht.

Sehr oft seien ganz triviale Verkabelungsfehler für den Ärger mit externen Geräten verantwortlich, sagt Hardware-Experte Christof Windeck von der Zeitschrift „ct”. Wenn ein Gerät plötzlich Probleme macht, das schon länger an den Rechner angeschlossen ist, überprüft man am besten zunächst sämtliche Verbindungen. Kontrolliert werden sollte, ob alle Kabel fest sitzen und natürlich auch, ob das Netzteil richtig in der Steckdose steckt.

Oft sind auch die USB-Ports für die Störung verantwortlich. Daher hilft es manchmal, einfach eine andere USB-Buchse auszuprobieren. Vor allem Anschlüsse an der Vorderfront des Computers seien anfällig, sagt Windeck. Während die hinteren USB-Buchsen direkt auf dem Mainboard sitzen, sind die vorderen über Kabel angeschlossen. Dadurch entsteht eine zusätzliche Störstelle. Zudem sind manche Kabel von eher geringer Qualität oder falsch angesteckt.

Bei USB gilt ohnehin: Jedes zusätzliche Kabel erhöht das Risiko. Wenn schon eine Verlängerung nötig ist, dann am besten per USB-Hub. Diese Geräte enthalten einen Chip, der die Signale vom und zum Rechner wieder aufbereitet. Die Qualität der Kabel selbst schwankt sehr und ist am Preis allein nicht auszumachen, wie Windeck warnt. Für den Anschluss eines Gerätes sollte man übrigens immer zuerst die mitgelieferten Kabel ausprobieren, wenn sich Konflikte ergeben.

Zum Problem können externe Geräte werden, die ohne eigenes Netzteil auskommen und ihren Strom vom Rechner beziehen. Insbesondere manche älteren Notebooks liefern nicht genug Leistung für mehrere solcher Geräte. Sie sollten daher besser über einen USB-Hub mit eigenem Netzteil angeschlossen werden. Manche Geräte funktionieren dann auch zuverlässiger, und man vermeidet allzu häufige Steckvorgänge direkt am Notebook.

Wer viele Geräte gleichzeitig an seinen Rechner anschließt, muss sich über Konflikte nicht wundern. Oft behindern sich dann die Treiber gegenseitig. Um dies zu verhindern, sollte man nach Möglichkeit die eingebauten Windows-Treiber benutzen - und selten benutzte Geräte nur dann anschließen, wenn man sie wirklich braucht. Eine Alternative sind USB-Umschalter, die das ständige Ein- und Ausstecken ersparen.

Wenn die Datenübertragung zu langsam ist, liegt es wahrscheinlich am USB-Anschluss selbst. Der Hinweis „USB 2.0” auf der Verpackung garantiert nicht automatisch hohe Übertragungsraten - sie sind nur gewährleistet, wenn auch „high speed” zugesichert wird. Gerade spottbillige USB-Sticks oder Kartenleser können sich als lahme Enten entpuppen, warnt Windeck. Manchmal ist aber auch der Rechner selbst die Geschwindigkeitsbremse. So kommen ältere Computer nicht mit neuen SDHC-Speicherkarten zurecht, die etwa in Digitalkameras stecken.

Ganz andere Probleme können externe Steckernetzteile verursachen. Die Rundstecker sehen sich oft zum Verwechseln ähnlich und passen auch an jedes Gerät, sind jedoch für unterschiedliche Spannungen ausgelegt. Wenn man dann die externe Festplatte aus Versehen an das falsche Netzteil hängt, ist sie hinterher im schlimmsten Fall schrottreif. Windeck rät daher dazu, vor allem selten benutzte Netzteile zu beschriften, um eine Verwechslung sicher auszuschließen.

Nicht nur die Hardware, sondern auch die Software kann bei externen Geräten zu Konflikten führen. Einen Hinweis darauf gibt bei Windows der Geräte-Manager, der in der Systemsteuerung unter Verwaltung/Computerverwaltung zu finden ist. Gelbe Frage- oder Ausrufezeichen zeigen an, dass dort etwas nicht stimmt. Dann kann man versuchen, das Problem-Gerät kurz zu deaktivieren und wieder zu aktivieren. Im Menü Ansicht kann man zudem sämtliche Geräte nach Verbindungen sortieren. Dadurch wird unter anderem ersichtlich, ob das Gerät an einem schnellen oder langsamen USB-Port hängt.

Eine weitere Möglichkeit ist es, neue Treiber für das Gerät zu installieren. Windows-Treiber können über die optionalen Updates aktualisiert werden. Bei externen Treibern muss man meist auf die Homepage des Herstellers gehen. Generell sollte man darauf achten, dass die Treiber von Windows zertifiziert sind, rät Windeck. Sind sie es nicht, können sich Sicherheitslücken ergeben.

Gibt es Probleme mit den externen Treibern, sollte man auf vorinstallierte Windows-Treiber zurückgreifen. Dann ist möglicherweise nicht mehr jede Funktion nutzbar, aber das Gerät selbst funktioniert wenigstens. Schwierig wird es allerdings beim Umstieg von Windows XP auf Vista. Gerade für ältere Geräte bieten die Hersteller oft keine Vista-geeigneten Treiber mehr an. In diesem Fall helfen oft auch keine Tricks mehr - ein neues Gerät muss her.