1. Digital

Hamburg: Umstieg von Windows auf Apple mit Tücken

Hamburg : Umstieg von Windows auf Apple mit Tücken

Durch den erfolgreichen MP3-Player iPod genießt Apple seit Jahren ungebremste Popularität. Die Computer des US-Herstellers gelten dagegen eher als Nischenprodukt. Spätestens seit auf Apple-Computern sogar Microsofts Betriebssystem Windows installiert werden kann, ist ein wichtiges Argument gegen die Anschaffung eines Mac verschwunden. Trotz vieler Vorteile ist ein Umstieg aber nicht ohne Tücken.

Besonders im kreativen Bereich seien Macs auch hier zu Lande verbreitet, sagt Apple-Experte Johannes Schuster von der Zeitschrift „c´t”. Außerhalb Deutschlands seien sie zudem an Schulen und Universitäten häufig zu finden. Aber damit gebe sich die Firma aus Kalifornien nicht zufrieden. „Apple fokussiert stark den Privatnutzer”, betont Schuster. Mit Produkten wie dem iPod oder dem Kompaktrechner Mac mini will das Unternehmen den Massenmarkt erreichten.

Trotzdem bleibt Apple in gewisser Weise seiner Nische treu. So gibt es keinen Mac, der mit einem durchschnittlichen Desktop-PC vergleichbar wäre. Der Mac mini ist ab etwa 600 Euro zu haben und kaum größer als sechs übereinander gestapelte CD-Hüllen. Beim größeren iMac (ab rund 1000 Euro) ist der Rechner komplett in einen Flachbildschirm integriert. Ein PC-ähnliches Gehäuse hat erst der Mac Pro, aber der ist von Leistung und Preis her direkt im Profibereich angesiedelt: Unter 2200 Euro ist hier nichts zu machen.

Etwas anders sieht es bei den Laptops aus. Das derzeit kleinste Modell ist das MacBook und ab etwa 1000 Euro zu haben. Von Format und Ausstattung her ist es einem Windows-Laptop ähnlich. Die Profilinie markieren hier die Rechner mit dem Namen MacBook Pro. Auch sie sind wiederum für den Normalnutzer vergleichsweise teuer und beginnen bei 1900 Euro.

Neben dem Design ist es vor allem die Verbindung zwischen Hardware und Software, die als wesentliches Argument für einen Mac gilt. Rechner, mitgelieferte Programme und Betriebssystem kommen praktisch aus einer Hand. „Da ist alles aus einem Guss”, sagt Schuster. „Einfach einschalten und sie funktionieren.”

Jeder Mac hat zudem eine Programmsammlung von Apple auf der Festplatte, die vom Videoschnitt über die Bildverwaltung bis hin zum Produzieren eigener Musikstücke viele Bedürfnisse auch ambitionierter Heimanwender abdecken dürfte.

Schwieriger wird es hingegen bei der Auswahl sonstiger Software, denn sie muss in einer eigenen Mac-Version vorliegen. Die großen Profiprogramme sind zwar in der Regel für den Mac zu haben oder nicht selten auf dieser Plattform sogar entstanden. Auch Microsoft ist mit seinem Office-Paket samt Word, Excel und Powerpoint vertreten. Aber eine Software für die Steuererklärung gibt es beispielsweise derzeit kaum. Hier kann der Nutzer nur auf Lösungen im Internet zurückgreifen oder er installiert sich parallel Microsoft Windows.

Um Windows auf dem Mac zu starten, gibt es gleich mehrere Angebote. Eine kostenlose Variante stammt von Apple selbst und nennt sich „Boot Camp”. Hier wählt der Nutzer beim Hochfahren des Rechners, ob das Mac OS oder ein anderes Betriebssystem genutzt werden soll. Andere Programme ermöglichen den gleichzeitigen Betrieb mehrerer Systeme, ohne den Rechner dafür neu starten zu müssen. Per Klick kann der Nutzer hier zwischen den Welten wechseln. Gerade unter Sicherheitsaspekten kann das eine sinnvolle Idee sein: „Es gibt derzeit keinen Virus und keine anderen ernsthaften Schädlinge für den Mac”, sagt Schuster. Surfen und E-Mail sind damit sicherer als unter Windows.

Sich einen Mac zu kaufen und ihn dann ausschließlich unter Microsofts Betriebssystem zu betreiben, sei hingegen wenig sinnvoll, unterstreicht Schuster. Die Möglichkeiten des Rechners würden dadurch nur eingeschränkt genutzt. Manche Funktionen stünden gar nicht zur Verfügung oder nur mit Abstrichen. Gerade bei einem Laptop sei außerdem die für einen Mac entworfene Tastatur hinderlich.

Bei der zusätzlichen Hardware sieht die Welt dagegen freundlicher aus. Monitore, Drucker, Scanner und andere Geräte lassen sich in der Regel am Mac weiterverwenden. Informationen finden Nutzer im Zweifel beim jeweiligen Hersteller, beispielsweise im Internet.

Hier gibt es in zahlreichen Foren und auf anderen Seiten auch Hilfe für Ein- und Umsteiger. Schließlich ist im Gegensatz zum Windows-PC der freundliche Computer-Insider mit seinem Fachwissen und seiner Sammlung hilfreicher Software in der Regel nicht im Bekanntenkreis greifbar.