Bonn : Studie zeigt Nutzen von Spamfiltern in Unternehmen
Bonn Ein wirksamer Schutz der Mitarbeiter vor unerwünschten E-Mails zahlt sich für Unternehmen aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universitäten Hamburg und Köln sowie des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn, welche den Einsatz von Spamfiltern in Betrieben erstmals auf seinen Nutzen untersucht hat.
Danach lassen sich durch die Einrichtung eines Filters die Kosten im Durchschnitt um rund 440 Minuten pro Jahr und Mitarbeiter reduzieren. Das entspreche einer Ersparnis von 35 Prozent der durch Spam verursachten Gesamtkosten pro Jahr und Mitarbeiter, teilt das IZA mit.
Mehr als 70 Prozent des globalen E-Mail-Aufkommens sind der Studie zufolge Spam-Mails. Diese Spamflut zerre nicht nur an den Nerven von E-Mail-Nutzern, in den Unternehmen verursache sie zudem erhebliche Kosten: Zum einen müssen die IT-Abteilungen in Unternehmen laut IZA E-Mail-Server erweitern und Schutzsoftware installieren. Zum anderen geht den Mitarbeitern Arbeitszeit verloren, um Spam-Mails zu identifizieren und zu löschen.
Die Forscher befragten 1000 Angestellte einer großen deutschen Universität zu ihrer E-Mail-Nutzung und Spam-Belastung. Zur Berechnung der Ersparnis durch Spamfilter nutzten sie das sogenannte Matching-Verfahren. Dabei vergleichen sie Nutzer, die einen Spamfilter installiert hatten, mit ähnlichen Nutzern ohne Spam-Filter. Durch diesen Vergleich ließ sich die Ersparnis an Arbeitszeit berechnen.
Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Einrichtung eines Spamfilters für Unternehmen durchaus auszahlen kann. „Ein Spamfilter lohnt sich vor allem für Mitarbeiter, die sehr viel Spam bekommen oder die noch unerfahren im Umgang mit E-Mails sind”, sagt Professor Michel Clement von der Universität Hamburg.
„Echte E-Mail-Profis” und Nutzer, die kaum Spam bekämen, sollten sich die Installation eines Filters dagegen sparen. Denn auch der Aufwand für die Steuerung und Überwachung des maschinellen Filters sollte nicht unterschätzt werden, rät der Wissenschaftler.