Hamburg : Simulierende Simulatoren: Die neuen PC-Spiele im November
Hamburg Action? Fehlanzeige. Handlung? Abwesend. Erfolg: Riesig. Seit geraumer Zeit gibt es bei den PC-Spielen eine überraschende Entwicklung. Während viele Entwickler weiterhin auf ausgefeilte Handlungen, detaillierte Spielwelten und aufregende Abenteuer setzen, erfreut sich ein lange belächeltes Genre ungeahnter Popularität: Simulationen, bei den eigentlich nichts geschieht.
Für den November werden gleich drei solcher Titel erwartet: der Feuerwehr- und der Abschleppwagen-Simulator, dazu eine neue Episode der Lkw-Simulation „Wheels of Steel”. Spieler mit eher klassischen Vorlieben bekommen aber ebenfalls Neues auf die Festplatten: unter anderem „Dragon Age: Origins” und das „Ghostbusters”-Videospiel.
Mit dem Erfolg von Simulationsspielen ist derzeit vor allem der Name des Publishers Astragon verbunden. Er hat Titel wie den „Bus-” oder auch den „Landwirtschaft-Simulator” zu verantworten - geruhsame Spiele, deren Inhalt sich schon im Titel widerspiegelt: Bus fahren, Trekker fahren. Das mag auf Anhieb lächerlich klingen, hat es aber auf die Rechner vieler Menschen geschafft, die von einem Spiel wohl in erster Linie Entspannung erwarten.
Nun legt Astragon dreifach nach. Mit dem „Abschlepp-Simulator” kommt die Möglichkeit auf den Bildschirm, durch die Stadt zu fahren und Autos abzuschleppen. Der Anbieter verspricht „realistische Bewegungen der Fahrzeuge, Kräne und Winden”, außerdem lassen sich „bis zu sechs verschiedene Abschleppwagen” steuern - und zwar ab dem 16. November zum Preis von knapp 20 Euro. „18 Wheels of Steel - Extreme Trucker” ist die neue Folge der weltweit wohl erfolgreichsten Lkw-Simulation. Diesmal gilt es, mit den Trucks Pisten in Australien oder Alaska zu befahren - vom 18. November an für knapp 30 Euro.
Zumindest eine Spur von Action dürfte das dritte neue Mitglied der Simulatoren-Familie bieten: Mit dem „Feuerwehr-Simulator 2010” zieht der Spieler „in den Kampf gegen die Flammen”. Ist der Titel auf dem Rechner installiert, hat der Spieler Zugriff auf den Fuhrpark einer deutschen Feuerwache und muss die Gerätschaften bei verschiedenen Missionen einsetzen. Zu den Szenerien gehören eine Massenkarambolage in einem Autobahntunnel, ein verunglückter Personenzug oder auch eine brennende Öl-Raffinerie. Der „Feuerwehr-Simulator 2010” soll Mitte November zum Preis von knapp 20 Euro erscheinen.
Neben diesen Simulatoren erscheinen auch im November „normale” Computerspiele - darunter sogar echte Höhepunkte. Dazu gehört sicher das Rollenspiel „Dragon Age: Origins”. Schon die Tatsache, dass es sich bei den Entwicklern um Bioware handelt, bürgt für ein Mindestmaß an Qualität. Schließlich zeichnet das Studio für Klassiker wie „Baldurs Gate”, „Neverwinter Nights” oder auch „Mass Effect” verantwortlich.
Bioware-typisch ist auch „Dragon Age: Origins” ein Rollenspiel, in dem es um den Einsatz von Teams geht. Der Spieler ist also nicht nur mit dem von ihm erstellten Charakter unterwegs, sondern nimmt eine Gruppe virtueller Helden mit auf seine Reisen - und mit in die Kämpfe gegen unzählige Monster. Anders als Online-Rollenspiele wie „World of Warcraft” setzen die Entwickler aber nicht auf eine kunterbunte und harmlos wirkende Welt: „Dragon Age” spielt in einer düsteren Umgebung, in der die eigenen Handlungen wirkliche Auswirkungen auf den Fortgang der Geschichte haben sollen. „Dragon Age: Origins” soll vom 5. November an für rund 50 Euro erhältlich sein.
Auf spielerische Vorgänger kann „Ghostbusters” nicht verweisen - dafür aber auf den legendären Hollywood-Film, der vor 25 Jahren in die Kinos kam. Das Spiel führt die Filmhandlung fort: Ein Team aus mehr oder minder fähigen Geisterjägern macht sich auf die Jagd nach - was auch sonst - Geistern. Zum Team gehören die Umsetzungen der einstigen Film-Charaktere, der Spieler übernimmt die Rolle eines neuen Geisterjägers.
Dass es sich dabei nicht einfach um irgendeine Umsetzung einer Filmhandlung in ein Spiel handelt, dafür spricht auch, dass an der Entwicklung Dan Aykroyd beteiligt war - einer der Hauptdarsteller des Original-Films. Der Humor soll in „Ghostbusters” nicht zu kurz kommen. Wie gut die rund 50 Euro teure PC-Umsetzung gelungen ist, das wird sich vom 5. November an zeigen.
Während bei „Ghostbusters” etwas Bekanntes umgesetzt wird, zeigt ein anderer Titel, was manche Anbieter tun, wenn ihnen so gar nichts Neues einfällt: Sie veröffentlichen das gleiche noch einmal - etwas aufpoliert. So hat CDV für November „Serious Sam HD” angekündigt. Wem dieser Titel bekannt vorkommt, der liegt nicht falsch: Das leicht durchgeknallte Ballerspiel „Serious Sam” erschien bereits 2001, und nun kommt genau dieses Spiel wieder. Das „HD” im neuen Titel steht lediglich für eine deutlich verbesserte Grafik. Im Grunde ist das Spiel also auch nur ein 20 Euro teurer, „Serious Sam” simulierender Simulator.