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Aachen: Plant T-Online den großen Löschangriff?

Aachen : Plant T-Online den großen Löschangriff?

Wer als Kunde von T- Online seine Webseiten auf den Großrechnern von Deutschlands größtem Internet-Zugangsanbieter abgelegt und sich seit längerem nicht mehr darum gekümmert hat, der könnte bald eine böse Überraschung erleben.

Am 20. Januar 2004 sollen sämtliche privaten Homepages von den Servern gelöscht werden, die vor dem 19. März 2003 eingerichtet wurden.

Hintergrund ist die Umstellung des bisherigen Abrechnungsmodells: Denn das Parken von Websites bei T-Online wird 2004 teurer.

Bisher bekamen T-Online-Nutzer für ihre Seiten auf den Großrechnern des Providers kostenlos 10 Megabyte Speicherplatz und konnten damit bis zu 2 Gigabyte an Datenverkehr produzieren.

Das soll sich nach dem neuen Modell ändern. Im Rahmen des normalen T-Online-Abonnements gratis sind dann nur noch 2 Megabyte Speicher und 1 Gigabyte an Datenvolumen („Private Homepage”).

Wer die alten Konditionen weiter nutzen möchte, der muss für „Private Homepage Plus” 2,95 Euro monatlich berappen.

Dafür gibt es als kleines Bonbon zusätzlich einige Verbesserungen beim Hochladen, Gestalten und Pflegen der Seiten - vom Gästebuch bis zu kleinen Multimedia-Animationen.

Darüber hinaus können - gegen Aufpreis - noch weitere digitale Schmankerl abonniert werden, etwa eine kleine Bildergalerie für 95 Cent im Monat.

Altkunden des Online-Riesen können dem digitalen Schredder auf zwei Wegen entgehen: Entweder müssen sie ihre Daten zu einem anderen Anbieter transferieren oder aber innerhalb von T-Online auf eines der neuen Angebote umstellen.

Auch auf diesem Wege kommt der Homepage-Besitzer nicht darum herum, Daten vom alten auf den neuen Server umzuschichten. Wies geht, das erklärt T-Online auf seinen Service-Seiten im Internet.

Ob allerdings am 20. Januar wirklich für Tausende von Webseiten das letzte Stündlein geschlagen hat, scheint zumindest fraglich.

So ganz ist T-Online vom großen Löschangriff wohl selber noch nicht überzeugt: Weder gibt es bisher einen offizielle Erklärung von Seiten des Unternehmens zum digitalen Schreddern, noch war auf mehrmalige Anfrage unserer Zeitung eine Stellungnahme zu den Plänen zu bekommen.