Berlin : Online-Beratung gegen Rechtsextremismus gestartet
Berlin Angehörige von Rechtsextremisten können ab sofort auf ein neues Beratungsangebot im Internet zurückgreifen. Die Bundeszentrale für politische Bildung und der Verein „Gegen Vergessen - Für Demokratie” stellten das Portal am Donnerstag in Berlin vor.
Unter www.online-beratung-gegen-rechtsextremismus.de erhalten Menschen, die mit Nazis im Bekanntenkreis oder in der Verwandtschaft konfrontiert sind, danach anonyme, kostenlose und vertrauliche Hilfe.
Die Betroffenen werden den Angaben nach per Email in Einzel- oder Gruppengesprächen von drei ausgebildeten Beratern betreut. Eine Online-Datenbank stellt zudem mehr als 240 regionale und lokale Projekte vor, die Hilfe und Informationen am Ort liefern.
Aufgeführt werden auch konkrete Beispiele. Die stellvertretende Vorsitzende von „Gegen Vergessen - Für Demokratie”, Cornelia Schmalz-Jacobsen, betonte, mit dem Projekt sollten diejenigen gestärkt werden, die sich gegen Rechtsextremisten wendeten. Das Portal wird auch vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Die Amadeu Antonio Stiftung forderte derweil eine stärkere Unterstützung zivilgesellschaftlicher Initiativen gegen Rechtsextremismus. „Die lokale Verankerung der rechtsextremen Szene ist so stark wie nie”, sagte die Vorsitzende der Stiftung, deren Schirmherr Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) ist, Anetta Kahane. Daher müsse die Arbeit der Projekte gegen Rechts ausgebaut werden.