1. Digital

Köln: Neues aus der virtuellen Puppenstube: Sims 3 soll Erfolg fortsetzen

Köln : Neues aus der virtuellen Puppenstube: Sims 3 soll Erfolg fortsetzen

Computerspiele stellen für viele Menschen eine Möglichkeit dar, den Alltag für ein paar Stunden zu vergessen. In dieser Zeit wird die wirkliche Welt durch ein Fantasiegebilde ersetzt, in dem zum Beispiel das Mittelalter herrscht oder Drachen ihr Unwesen treiben.

„Die Sims” bieten allerdings etwas ganz anderes: Es wird gearbeitet, das Haus wird möbliert und die Karriere voran getrieben. Das Konzept dieser virtuell belebten Puppenstube ist so erfolgreich, dass nun mit „Die Sims 3” am 4. Juni eine weitere Fortsetzung erscheint.

„Die Sims” sind der Maßstab dafür, wie Erfolg in der Computerspiel-Branche beschrieben wird. Während deutsche Entwickler sich ein Loch in den Bauch freuen, wenn sie von einem Titel mal 100.000 Exemplare verkaufen, spielt die Lebenssimulation in einer ganz anderen Liga.

Im Jahr 2008 meldete der Publisher Electronic Arts, dass von allen „Sims”-Titeln zusammen weltweit 100 Millionen Exemplare verkauft worden sind - was die Reihe zum wohl mit Abstand erfolgreichsten Computerspiel macht.

Heute sind „Die Sims” ein selbstverständlicher Bestandteil der Videospielwelt. Da mag es überraschen, dass die Geschichte des Titels erst im Jahr 2000 begonnen hat. Damals erschien das erste Spiel der Reihe, dessen Grundprinzip bis heute gilt, auch wenn es immer wieder neue Möglichkeiten gab, und die Grafik seitdem modernisiert wurde:

Der Spieler nimmt im Grunde immer seine Spielfiguren - „Die Sims” eben - an die Hand, und versucht, ihnen das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Dazu zählt neben der häuslichen Einrichtung vor allem das Pflegen sozialer Kontakte.

Wie in der Spiele-Industrie bei erfolgreichen Titeln üblich, schob man 2004 einen Nachfolger nach: „Die Sims 2” taperten nun in realistischerer Grafik über die Bildschirme, auch das Spiel an sich wurde eine Spur realistischer und ein wenig komplexer.

Dazu gehörte die Einführung der Gene, die dafür sorgten, dass die Kinder der Sims Eigenschaften ihrer Eltern übernahmen. Einschneidender aber war die Neuerung, dass die Sims nun bis zu ihrem Ableben altern konnten - und sogar durch Krankheit, Feuer oder auch Stromschläge aus dem Leben scheiden konnten.

Nun steht also mit „Die Sims 3” die nächste Generation der Mischung aus virtueller Puppenstube und Lebenssimulation vor der Tür. Wieder setzt man auf eine eher sanfte Evolution des Grundprinzips. Natürlich gibt es einmal mehr eine aktualisierte Grafik - die auch höhere Anforderungen an den Rechner stellt.

Auf der spielerischen Seite werben die Entwickler vorab vor allem mit dem neuen „Persönlichkeitssystem”, das dem Spieler die Erschaffung realistischerer Persönlichkeiten im Sims-Universum erlaubt. Dabei können einem Charakter mehrere Wesensmerkmale mit auf den Lebensweg gegeben werden - von humorvoll, über charismatisch bis hin zu neurotisch. Wobei vor allem die Kombination der Eigenschaften für interessante Eigenschaften sorgen könnte.

Hervorgehoben wird von den Entwicklern, dass die Welt nun freier gestaltet ist. Zum Beispiel sollen die sogenannten Nachbarschaften frei begehbar sein. Außerdem erhalten Vorhaben wie Shoppingtouren oder ein Mittagessen in der Stadt einen höheren Stellenwert.

Ob diese nochmals realistischere Simulation ebenso erfolgreich wie die Vorgänger eine Alternative zum realen Alltag der Spieler darstellt, wird sich ab dem 4. Juni zeigen - dann sollen „Die Sims 3” laut Electronic Arts in Köln zu den Händlern kommen.