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Hamburg/Nürnberg: Musik für jeden Meter: Worauf Jogger beim MP3-Player achten sollten

Hamburg/Nürnberg : Musik für jeden Meter: Worauf Jogger beim MP3-Player achten sollten

Auf ihren MP3-Spieler wollen viele Menschen nicht mehr verzichten. Ganz besonders gilt das fürs Joggen. Schließlich kann das Lieblingslied auf den letzten Metern, wenn die Kräfte schon deutlich nachgelassen haben, zum entscheidenden Antreiber werden.

Damit der Hörgenuss nicht geschmälert wird, sollten Läufer aber ein paar Punkte beachten.

Technisch gesehen ist es entscheidend, dass sie mit einem Gerät mit Flash-Speicher lostraben. Denn Spieler mit Festplattenspeicher haben bewegliche Teile, die zum Beispiel beim Geländelauf aussetzen können, wie Michael Knott vom Technikportal netzwelt.de aus Hamburg erklärt. „Die elektronischen Flash-Speicher hingegen sind gegen Erschütterungen komplett unanfällig.”

Das Thema Erschütterungen betrifft vor allem Besitzer älterer Player. Denn mittlerweile stehen fast nur noch Flash-Modelle in den Läden: Im Jahr 2008 wurden 4,16 Millionen MP3-Spieler verkauft. Nur noch 23.000 davon hatten eine Festplatte, sagt Roland Stehle von der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (GfU) in Nürnberg. Und die Kapazitäten der Flash-Speicher werden immer größer.

Während somit fast alle neuen MP3-Player lauftauglich sind, können die mitgelieferten Kopfhörer Freizeitsportlern durchaus Probleme bereiten, wie Urs Weber vom in Hamburg erscheinenden Laufmagazin „Runners World” erläutert: „Häufig sitzen die serienmäßigen Ohrstecker nicht wirklich gut und fallen beim Laufen leicht heraus.” Zu empfehlen seien deshalb Kopfhörer, die verschiedene Aufsätze haben und sich anpassen lassen.

Sogenannte In-Ear-Hörer bieten diese Möglichkeit, sagt Stehle. Und nach Urs Webers Worten liefern sie darüber hinaus meist auch einen besseren Sound als andere Modelle. „Viele Läufer schwören auf In-Ear-Kopfhörer, andere kommen damit überhaupt nicht klar”, ergänzt Michael Knott. Sie fühlten sich zum Beispiel unwohl, weil sie durch die gute Schallabschirmung nichts von der Außenwelt mitbekommen.

Der Experte empfiehlt, halboffene Modelle mit einem Haltebügel auszuprobieren, der hinter dem Kopf entlangführt. Studiokopfhörer hingegen seien ungeeignet, weil sie sich zu schnell mit Schweiß vollsaugen: „Da kann es passieren, dass sich die Kopfhörer schnell wie ein Dampfkessel auf den Ohren anfühlen.” Manche Modelle haben den MP3-Player auch schon im Haltebügel integriert.

Ein weiteres Hindernis ist die Verbindung des Kopfhörers mit dem Spieler: Das Kabel sei oft eine Gefahrenquelle für den Läufer, sagt Knott. „Es kann hängenbleiben und den Hörer aus dem Ohr reißen.” Außerdem bringe es viele Jogger aus dem Konzept, wenn sie ständig darauf achten müssen, dass ihnen die Strippe nicht im Weg ist. Sinnvoll können deshalb Bluetooth-Kopfhörer sein, die ohne Kabel auskommen. „Dafür zahlt man im Schnitt 20 bis 30 Euro mehr.” Die Auswahl sei allerdings noch stark begrenzt.

Um einen herkömmlichen Player gut zu befestigen, eignet sich ein Armband, das meist um den Oberarm gespannt wird, erläutert Michael Knott. Damit baumelt das Gerät nicht in der Hostentasche herum. Der iPod Shuffle von Apple und beispielsweise Modelle von Creative und Philips lassen sich mit einem einfachen Clip überall an der Kleidung befestigen, ergänzt Weber. Als Regenschutz bietet sich gegebenenfalls eine Silikon-Hülle an. „Leider passen viele Hüllen nicht hundertprozentig”, gibt Knott allerdings zu bedenken.

Wem durch die Musik der Laufrhythmus verlorengeht, der kann auf eine besondere Technik zurückgreifen: Neuere Player verfügten unter Umständen über eine Funktion, die das Tempo der Musik an den Schrittrhythmus anpasst, erklärt Knott. „Das ist sehr nützlich, da viele Jogger dazu neigen, zu schnell zu laufen, wenn sie ein schnelleres Lied im Ohr haben.”

Die entsprechend ausgestatteten Player passen die Beats Per Minute (BPM) des Liedes an das Schritttempo des Läufers an. Oder der Jogger legt selbst ein bestimmtes Tempo fest. Damit kann das Hörvergnügen ein echter Motivationsfaktor sein - ohne dem Sportler die Puste zu nehmen.