Aachen : Mit Google pünktlich nächsten Zug erwischen
Aachen Suchst du noch, oder „googlest” du schon? Für Millionen von Web-Surfern ist das Kunstwort zum Inbegriff der Internet-Recherche geworden.
So verarbeiten die Rechner der populären Suchmaschine zurzeit mehr als 200 Millionen Anfragen am Tag. Aber die Kalifornier können weit mehr, als das Internet nach einem oder mehreren Begriffen zu durchforsten.
In den „Google-Labs”, den Technologie-Labors des Internet-Unternehmens, entwickeln die Web-Tüftler ständig neue pfiffige Features, die auch dem normalen Internet-Nutzer zur Verfügung stehen.
Jüngstes Beispiel ist die „Google Desktop-Search”. Mit dieser Such-Software machen die cleveren Kalifornier dem Such-Assistenten der Microsoft-Betriebssysteme Konkurrenz.
Bislang ist das Programm, das unter http://desktop.google. com kostenlos herunterzuladen ist, nur in englischsprachiger Version erhältlich.
Es ermöglicht, auf der Festplatte nach einer ganzen Reihe von Dateien zu stöbern - von E-Mails bis hin zu Office-Dokumenten oder kürzlich besuchten Webseiten.
Die Festplatten-Suche ist aber nur eines der Features, die in den Google-Labs entwickelt wurden.
Wer sich auf http://www. google.de/intl/de/features.html umschaut, der entdeckt dort die ganze Fülle der Möglichkeiten, die - wenn man sie denn kennt - direkt über die Eingabe in das normale Google-Suchfeld genutzt werden können.
So findet Google neuerdings auch Call-by-Call-Vorwahlen. Einfach die Rufnummer, bei der man anrufen möchte, eingeben und die Anfrage abschicken.
Ebenfalls neu in der Liste ist die Suche nach Stadtplänen. Nach Eingabe der gewünschten Stadt spuckt Google eine Liste von Webseiten aus, die den entsprechenden Plan anbieten.
Wer ein Paket von UPS oder FedEx erwartet, der kann nun mit der entsprechenden Tracking-Nummer feststellen, wo sich seine Sendung gerade befindet.
Ein weiteres cooles neues Feature ist die Suche nach Bahnverbindungen. Bei der Eingabe „Köln Aachen” spuckt der Google-Server den direkten Link auf die Bahn-Reiseauskunft mit den Daten der nächsten Zugverbindung zwischen den Städten aus. Durch Hinzufügen der Uhrzeit kann das Ergebnis nach dem Muster „Köln Aachen 14:30” variiert werden.
Praktisch ist auch die neue Google-Suche im deutsch-englischen Wörterbuch. Im Suchfeld das Suchwort eintippen und ergänzen, ob es sich um eine Suche im deutsch-englischen (de-en) oder englisch-deutschen (en-de) Bereich handelt.
So fördert die Suche nach „Zeitung de-en” brav die Übersetzungsvarianten „gazette”, „journal” und „newspaper” zu Tage.
Die Ergebnisse stammen aus dem Online-Wörterbuch „Leo”, das von der Technischen Universität München zur Verfügung gestellt wird.
Allen diesen Spezial-Suchabfragen ist gemein, dass das Resultat auf der Ergebnisseite oben eingruppiert ist und mit einem kleinen Symbol kenntlich gemacht ist. Wer beispielsweise nach Bahnverbindungen recherchiert, der bekommt den Link mit einem kleinen Zug.
Wer auf eine Sendung wartet, der findet ein kleines Paket. Weitere Gemeinsamkeit: Die Angebote stammen nicht von Google selber, sondern sind intelligente Verknüpfungen mit den Datenbanken anderer Anbieter, die Google direkt abfragt und auswertet.
Auf dem eigenen Mist der Googlianer gewachsen ist dagegen der Taschenrechner für zwischendurch, der auch Klammersetzung beherrscht.
Wer einen Blick in die Zukunft der Internetsuche wagen möchte, dem sei ein Blick auf die internationale „Technologie-Spielwiese” des börsennotierten Internet-Unternehmens empfohlen: Auch unter http://labs.google.com wird weiter kräftig gebastelt.