Aachen : Innovative Texteditoren für Desktop und Mobile
Aachen Software-Entwickler und Vielschreiber, die im Team oder auch unterwegs auf dem iPhone oder iPad arbeiten, können mit Word wenig anfangen. Die folgenden Tools eignen sich für diese Zwecke wesentlich besser.
Trotz eines kaum überschaubaren Funktionsumfangs ist Microsoft Word heutzutage nicht mehr der einzige brauchbare Texteditor. Wer beispielsweise gemeinsam im Team an Dokumenten kollaborativ arbeiten möchte, muss sich nach anderen Alternativen umschauen.
Auch Anwender wie Texter oder Blogger, die unterwegs ihre Dokumente auf dem iPhone beziehungsweise iPad bequem bearbeiten möchten, sind auf modernere Anwendungen angewiesen. Für Entwickler war Word sowieso nie gedacht.
Und andere User wiederum können auf viele Features von Word verzichten und sich mit Plaintext-Editoren behelfen. An jene Anwendergruppen richten sich die Textverarbeitungsprogramme für Desktop und Mobile, die auf den folgenden Seiten aufgeführt werden.
Der kostenlose "JEdit" ist ein leistungsstarker Texteditor, von dem in erster Linie Programmierer profitieren können. Wie der Name erahnen lässt, ist das Programm in Java geschrieben und somit auf Windows, Mac und Linux lauffähig.
Die Unterstützung zahlreicher Programmier-, Formatierungs- und Auszeichnungssprachen ist ein Hauptmerkmal dieser Anwendung: Von CSS, HTML und XML über C++, Java und Objective-C bis hin zu Ruby, SQL und PHP bietet JEdit Syntax-Highlighting für über130 Programmiersprachen. Wer in der schier endlosen Liste der unterstützten Sprachen eine vermissen sollte, kann sie mittels XML sogar selbst definieren.
In Sachen Bedienkomfort hat der schlanke Editor auch einiges zu bieten. Zur besseren Übersicht kann beispielsweise die Code-Struktur durch Anfangs- und Endmarkierungen ("{{{" und "}}}") eines Blocks oder Einrückungen markiert werden. So lassen sich dann einzelne Code-Abschnitte ein- beziehungsweise ausblenden. Ferner können beliebig viele Fenster geöffnet werden.
Jedes von ihnen kann zudem noch in einzelne Bereiche gesplittet werden, wobei in jedem Bereich unterschiedliche Dateien angezeigt werden können. Ein integrierter File-Browser hilft dabei, die Übersicht zu behalten. Zur Einbindung von Compilern, FTP-Clients und anderen Funktionserweiterungen stehen zahlreiche Plug-Ins zur Verfügung.
Programmierern zeigt sich JEdit als idealer Ersatz für einfache Texteditoren. In der Praxis erweist es sich schnell als eine praktische Ergänzung zur eingesetzten Entwicklungsumgebung. Mit über 100 unterstützten Sprachen dürfte sich das Tool für jeden Entwickler eignen.
Ein weiteres, mächtiges und kostenloses Textverarbeitungsprogramm für Entwickler, das den Vergleich mit JEdit standhalten kann, ist "Notepad++". Das quelloffene Programm ist in C++ geschrieben und anders als JEdit ausschließlich für Windows erhältlich.
Neben Syntax-Hervorhebung für alle gängige Programmier- und Auszeichnungssprachen wartet Notepad++ mit zahlreichen Features auf, die für einen hohen Bedienkomfort sorgen. Dazu zählen unter anderem Auto-Vervollständigung, automatische Einzüge, Code-Faltung, Dokumenten-Zoom, Vollbildmodus, Compiler-Integration, sowie Makro-Aufzeichnung und -Wiedergabe.
Praktisch ist auch die Möglichkeit, mehrere Dokumente gleichzeitig in Tabs öffnen oder zum Vergleich zweier Dateien nebeneinander darstellen zu können. Das Programm merkt sich die aktuelle Multi-Dokument-Ansicht ein und stellt sie wieder her, wenn es neu gestartet wird.
Eine weitere Eigenschaft, die JEdit und Notepad++ gemeinsam haben, ist die flexible Plugin-Architektur, die beide Programme bieten. Auf Sourceforge stehen Notepad-Anwendern zahlreiche Erweiterungs-Tools zum kostenlosen Download bereit.
In der Windows-Welt gehört Notepad++ mittlerweile zu den populärsten Texteditoren für Entwickler. Sie profitieren nicht nur von einem großen Funktionsumfang, sondern auch von der hohen Performance und Robustheit einer Software, die seit Jahren kontinuierlich weiterentwickelt wird.
"SubEthaEdit" ist ein kollaborativer Texteditor für den Mac, der einen einfachen Weg bietet, gemeinsam im Team an Dokumenten zu arbeiten. The Coding Monkeys, eine Münchner Softwareschmiede, die das Tool entwickelt hat, erhielt dafür 2003 einen der begehrten Apple Design Awards. Seitdem hat sich das Programm kontinuierlich weiterentwickelt und bietet heute zahlreiche nützliche Funktionen ohne überladen zu wirken.
Hierzu zählen unter anderem ein Kommandozeilen-Tool, das komplexe und interaktive Arbeitsabläufe mit dem Terminal ermöglicht, eine flexible Druckfunktion, Syntax-Hervorhebung für zahlreiche Programmiersprachen, Html-Export und AppleScript-Unterstützung. Was das Tool jedoch auszeichnet, ist die bequeme Möglichkeit, beliebige Dokumente in Gruppen bearbeiten zu können.
So erlaubt das Programm mehreren Anwendern gleichzeitig, ein und denselben Text an allen Stellen zu editieren - ohne Teilbereiche des Dokuments zu sperren. Was jeder einzelne schreibt, wird jeweils mit einer anderen Farbe markiert. Damit eignet sich SubEthaEdit hervorragend für das Programmieren in Gruppen. Doch das Tool wird nicht nur von Programmierern verwendet. Auch im Unterricht oder bei Meetings, Brainstorming-Sitzungen oder Konferenzen kann das Programm für die Erstellung gemeinsamer Notizen gute Dienste leisten.
SubEthaEdit ist auf der Website des Anbieters für 29 Euro erhältlich. Interessierte können es für 30 Tage testen bevor sie die Software registrieren.
Mac-Anwender, die gemeinsam im Team an Textdokumenten arbeiten möchten, finden in SubEthaEdit ein robustes, intuitives und funktionsreiches Tool, das seinesgleichen sucht.
Ein weiteres, erstklassiges Textverarbeitungsprogramm für Mac-Entwickler, das mit einem Apple Design Award ausgezeichnet wurde, ist das seit vielen Jahren erhältliche "TextMate". Mittlerweile verfügt das Tool über eine große Fangemeinde, die durch die Entwicklung so genannter "Bundles" die Basisfunktionalität der Software erweitert.
Dabei handelt es sich um Software-Module, bei denen bestimmte Funktionen thematisch gruppiert werden. Im Standardumfang sind bereits rund 40 solcher Module enthalten. So gibt es beispielsweise für alle gängigen Programmiersprachen ein entsprechendes Bundle, das nicht nur die Syntax-Beschreibung der jeweiligen Sprache enthält, sondern auch Funktionen wie Kompilieren, Ausführen oder automatisches Einfügen vordefinierter Code-Gerüste bietet.
Die Software wartet noch mit weiteren Features auf, wie etwa der Möglichkeit, Projekte zu erstellen oder eigene Code-Snippets beziehungsweise Vorlagen zu definieren und später leicht wiederverwenden zu können. So lässt sich TextMate bequem als integrierte Entwicklungsumgebung verwenden.
Die Einzelplatzlizenz von TextMate kostet knapp 45 Euro. Eine kostenlose Testversion der Software steht auf der Website des Herstellers zum Download bereit. Diese kann man 30 Tage ohne Funktionseinschränkungen verwenden.
Jeder Software-Entwickler ist auf einem leistungsstarken Texteditor angewiesen. In der Mac-Welt entscheiden sich viele für TextMate, weil es ein umfangreiches und leicht erweiterbares Featureset bietet und in Sachen Performance kaum zu übertreffen ist.
Mit "iA Writer" bietet das japanisch-schweizerische Unternehmen Information Arquitects (iA) rund um Oliver Reichenstein ein minimalistisches Schreibprogramm für iPad und Mac, mit dem man nur eins machen kann: Schreiben - oder genauer gesagt - schreiben ohne Ablenkungen. So verzichtet das Tool auf Layout-Funktionen, Toolbars, Einstellungen - nicht mal die vorgegebene Schriftart kann geändert werden - oder jegliche Buttons.
Selbst die Maus ist bei Writer überflüssig. Die einzigen Optionen, die der Anwender hat, ist der Fullscreen- und Focus-Modus. Beim letzteren wird nur der aktuelle Satz fett markiert, während der restliche Text in grauer Farbe fast unlesbar wird. Das soll den Anwender in die Lage versetzten, sich besser konzentrieren zu können.
Zur Formatierung der Texte setzt das Tool auf die populäre Auszeichnungssprache Markdown. Ein nettes Feature ist "Reading Time". Neben den klassischen Wort- und Zeichenzählern zeigt Writer an, wie lange ein Mensch bräuchte, um den aktuellen Text zu lesen. Abgerundet wird das Funktionsspektrum durch Dropbox- und iCloud-Integration.
iA Writer für iPad ist im App Store erhältlich und kostet knapp 1,60 Euro. Die Mac-Version finden Interessierte im Mac App Store, der Preis beträgt rund sieben Euro.
Dieses Tool folgt einen ganz besonderen Ansatz und ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Doch wer es schlicht und einfach mag, für den könnte Writer genau das Richtige sein. Vor allem die iPad-Version konnte schon viele Anwender weltweit überzeugen.
Nachdem iA Writer auf den Markt gebracht wurde folgten schnell zahlreiche Lösungen, die das reduzierte Konzept des Schreibens ohne Ablenkungen nachgemacht haben.
Dazu zählt beispielsweise das Tool "WriteRoom", das sich auf dem Mac als eine ernstzunehmende Alternative zu Writer etablieren konnte. Neben der Desktop-Version ist WriteRoom auch für das iPhone erhältlich.
Was die Funktionalität angeht, gibt es zwischen den beiden Tools kaum Unterschiede. So bietet auch WriteRoom einen Vollbildmodus an und verzichtet auf die gleichen Features, die auch die Macher von Writer für überflüssig hielten. Dropbox-Integration ist auch bei WriteRoom dabei, iCloud wird allerdings nicht unterstützt. Dafür können WriteRoom-Anwender das Erscheinungsbild der Arbeitsoberfläche, die standardmäßig im Retro-Style mit schwarzem Hintergrund und grüner Font-Farbe daher kommt, nach eigenen Vorstellungen anpassen.
Auf der Website des Anbieters stehen einige Themes zur Verfügungen, die andere User erstellt haben. Hier können Interessierte zudem eine kostenlose Demo-Version für Mac OS X herunterladen. Wer von den Vorteilen der Lösung überzeugt ist, muss für die endgültige Lizenz knapp 10 US-Dollar zahlen. Die iPhone-App schlägt mit rund vier Euro zu buche und ist im App Store erhältlich.
So wie iA Writer adressiert auch WriteRoom jene Anwender, die auf die unzähligen Funktionen von Microsoft Word verzichten und sich nur auf das Schreiben konzentrieren möchten. Ob man sich für das eine oder andere Tool entscheidet, dürfte reine Geschmacksache sein.
Wer Texte mobil auf dem iPad oder iPhone bearbeiten möchte, dem sei die App "Elements" aus dem Softwarehaus SecondGear empfohlen.
Die universelle Anwendung ermöglicht die Erstellung und Editierung von Plaintext-Dokumenten, die in Ordnern gruppiert und mittels Dropbox sowie iCloud synchronisiert werden können.
Darüber hinaus hat die leichtgewichtige Software in Sachen Funktionalität einiges zu bieten: Automatisches Speichern, Offline-Modus, Volltextsuche, Wort-, Zeilen- und Zeichenzähler, sowie Markdown-Unterstützung, um nur die wichtigsten Funktionen aufzuzählen. Praktisch ist auch das integrierte Scratchpad, um Notizen und Ideen schnell zu erfassen.
Außerdem wartet die App mit einer eleganten und durchdachten Bedienungsoberfläche auf, die jeweils für Apples Handy beziehungsweise für das iPad optimiert ist.
Die aktuelle Version 2 von Elements ist im App Store für knapp vier Euro erhältlich.
Elements stellt ein weiteres minimalistisches Textverarbeitungsprogramm für iPhone und iPad dar, das vor allem durch eine durchdachte und komfortable Bedienungsoberfläche, sowie einen ausreichenden Funktionsumfang überzeugen kann.
iPad-Anwender, die höhere Anforderungen an ihren Texteditor stellen, finden in "Textastic" eine App, die mit zahlreichen weiterführenden Funktionen aufwarten kann. Mit Syntax-Highlighting für viele Programmiersprachen eignet sich die Software vor allem für Entwickler, die auch unterwegs an ihren Projekten weiter arbeiten möchten.
Insgesamt unterstützt Textastic über 80 verschiedene Dateitypen - von Html, CSS, PHP und JavaScript bis hin zu Python, SQL, Java und Objective-C. Ebenfalls unterstützt werden übliche Dateikodierungen wie UTF-8 für Unicode, ISO-8859-1 oder MacRoman. Dank einer erweiterten virtuellen Tastatur lassen sich Websites oder Quelltextdateien bequem editieren. Die Standard-Tastatur des iPad wird praktischerweise um eine Zeile ergänzt, in der häufig gebrauchte Sonderzeichen wie runde und eckige Klammern, der Tabulator, sowie der Slash und Backslash ihren Platz finden.
Zu bearbeitende Dateien können auf verschiedenen Wegen in die Anwendung importiert werden: Über den USB-Kabel mit iTunes File Sharing, von anderen Apps aus mittels der "Öffnen In"-Funktion, oder ganz einfach über W-Lan, FTP, iDisk oder Dropbox. Textastic ist im App Store für knapp acht Euro erhältlich.
Syntax-Highlighting, eine praktische, erweiterte Tastatur und ausreichende Import- und Export-Features: Textastic bietet alles, was der mobile Entwickler braucht, um seine Quelltextdateien bequem auf dem iPad bearbeiten zu können.