Hamburg/München : Es geht auch ohne Elfen - Online spielen abseits der Fantasy
Hamburg/München Online-Spiel ist gleichbedeutend mit Fantasy - das war bisher meist die Regel. Denn wenn online mit anderen gespielt wird, dann bedeutet dies bei Titeln wie dem erfolgreichen „World of Warcraft” auch, in eine Welt voller Orks, Elfen und anderer Fabelwesen einzutauchen.
Dass es anders geht, zeigt sich im Februar mit „Bounty Bay Online”, bei dem die Welt der Seefahrer und Händler im 14. bis 16. Jahrhundert im Mittelpunkt steht. „Test Drive Unlimited” stellt online eine Autofahrerwelt voller Rennen und Tuning-Möglichkeiten zur Verfügung.
Für das Solo-Spiel am PC gibt es im zweiten Monat des Jahres mit „Maelstrom”, „Supreme Commander” und „The Show” ebenfalls Neues. Eine Spielwelt ist meist ein begrenztes Areal, das sich Entwickler und Programmierer ausgedacht haben.
Bei „Bounty Bay Online - The Nautic Century” dagegen ist es eher umgekehrt: Für das Spiel wurde laut dem Publisher Frogster Interactive in Berlin die in der Zeit des 14. bis 16. Jahrhunderts bekannte Welt nachgebildet. In der sollen sich ab dem 22. Februar die Spieler bewegen, und zwar vor allem mit zeitgenössischen Segelschiffen - schließlich „lebt” man in jenem Zeitalter, in dem auch Entdecker wie Christoph Columbus unterwegs waren.
Entdeckungen sind daher ein wichtiger Punkt in dem in Asien bereits recht erfolgreichen Online-Spiel: Das gilt unter anderem für die 60 Städte, deren Häfen angesteuert werden können, und auch in deren Hinterland gibt es Sehenswürdigkeiten. Der Spieler soll jedoch nicht nur mit dem Schiff herumkurven - je nach Vorliebe kann er sich als Händler betätigen, Handwerk betreiben oder auch mal das eine oder andere Piratennest ausräuchern.
„Bounty Bay Online” soll knapp 30 Euro kosten. Zum Spielen ist ein Internet-Zugang erforderlich, neben den herkömmlichen Online-Kosten fallen Monatsgebühren an, deren Höhe sich nach Angaben von Frogster Interactive im Bereich von etwa zehn Euro bewegen soll.
Autos, Autos, Autos und dazu noch ein paar Motorräder, darum dreht sich „Test Drive Unlimited”. Auch bei diesem Titel handelt es sich um ein Online-Spiel, das jedoch vor allem auf den Straßen der Insel Hawaii spielt.
Für ihre virtuelle Welt haben die Entwickler rund 1600 Kilometer an Steckenlänge nachgebildet, auf denen sich nun ordentlich Gas geben lässt. In erster Linie handelt es sich hier um ein Rennspiel, in dem online jeder gegen jeden antreten oder auch einfach nur auf eigene Faust die Strecken abfahren kann.
Zur Verfügung stehen dafür 125 Fahrzeuge nach Original-Vorbildern - Supersportwagen vom Schlage eines Lamborghini ebenso wie etliche Klassiker. Die Autos lassen sich vom Spieler noch mit besonderen Tuning-Teilen aufpeppen, außerdem können neue Fahrzeuge gekauft werden.
Wenn das Fahren an sich nicht mehr ausreicht, gibt es noch weitere Betätigungsfelder: Garagen oder Häuser lassen sich ebenfalls erwerben. Laut Atari in Frankfurt/Main soll die PC-Version von „Test Drive Unlimited” am 15. Februar erscheinen und rund 50 Euro kosten.
Aber es muss ja nicht unbedingt ein Online-Spiel sein. So kommt von Take2 in München ein Strategie-Spiel, dessen Titel auf den ersten Blick vielleicht etwas irreführend wirkt. Bei „The Show” geht es zwar tatsächlich um die Idee einer Fernseh-Show, nur hat die so gar nichts von gemütlicher Abend-Unterhaltung. Hintergrund ist hier eine Art Endzeitszenario.
In einem fiktiven Polizeistaat am Ende des 21. Jahrhunderts lässt ein Diktator Andersdenkende verfolgen und inhaftieren. Den einzigen Ausweg für die Gefangenen bildet eine Fernseh-Show, in der sie auf einer künstlichen Insel gegen andere Teams antreten.
Diese Grundidee hebt sich auf der einen Seite vom Strategie-Einerlei der Computerspiele ab - auf der anderen Seite geht es auch hier im Endeffekt darum, mit Hightech-Waffen, Taktik und Strategie die Gegner zu vernichten. „The Show” soll nach Angaben des Publishers am 23. Februar erscheinen, der Preis wird mit knapp 30 Euro angegeben.
Auch Codemasters hat sich für den kommenden Strategietitel „Maelstrom” eine Zukunftsgeschichte als Hintergrund ausgedacht: Im Jahr 2040 hat eine Klimakatastrophe fast die gesamte Menschheit ausgelöscht, die Überlebenden machen das, was Menschen in einem Computerspiel-Szenario nun mal tun - sie bekämpfen sich.
Während sich auf der Erdoberfläche die gegnerischen Parteien einmal mehr die Köpfe einhauen, kommt eine dritte Partei ins Spiel - eine Alien-Rasse beobachtet das Gemetzel, und schmiedet nun Pläne, die Erdbevölkerung endgültig auszulöschen. „Maelstrom” von Codemasters in München soll Ende Februar zum Preis von knapp 50 Euro in die Läden kommen.
Und als hätten sich die Publisher irgendwie verabredet, kommt im Februar mit „Supreme Commander” von THQ in Krefeld noch eine weiterer Strategie-Titel im Zukunfts-Umfeld auf den Markt. Auch hier gibt es eine Hintergrundgeschichte, die eingefleischte Computer-Strategen aber wohl denkbar wenig interessieren wird.
Wichtiger dürfte sein, dass auf riesigen Arealen die richtigen Strategien ausgetüftelt werden müssen. Damit das nicht so einfach wird, soll die Künstliche Intelligenz der Computer-Gegner die eine oder andere ausgefeilte Taktik in der Hinterhand haben. „Supreme Commander” soll Mitte Februar zum Preis von etwa 50 Euro erscheinen.