Aachen : Durch die Tore der Scherbenwelt: Neues für Online- und Solospieler
Aachen Für Orks, Elfen, Zwerge und Gnome tun sich mit dem Jahresbeginn neue Möglichkeiten auf: Zusammen mit ihren menschlichen Vorgesetzten an den Computern werden die Spielfiguren in neue Online-Welten eintauchen können.
Das gilt zum einen für den Erfolgstitel „World of Warcraft”, dessen lang erwartete Erweiterung „Burning Crusade” an den Start geht. Fast zeitgleich steht mit „Vanguard: Saga of Heroes” ein neuer Titel der Online-Rollenspiele auf dem Plan, der von erfahrenen Spielern ähnlich heiß erwartet wird.
Daneben erscheinen auch Titel für jene Spieler, die lieber mit sich und ihrem Computer allein sind: „Tortuga - Two Treasures” führt in die Welt der Piraten und „Star Trek: Legacy” zeigt, dass das alte Raumschiff Enterprise noch lange nicht von Gestern ist. 7,5 Millionen Spieler weltweit - diese Zahl zeigt, dass „World of Warcraft” ein bisher einzigartiges Phänomen ist.
Die Macher der Spieleschmiede „Blizzard” haben es geschafft die einstige Nische der so genannten MMORPGs (Massive Multiplayer Online Role-Playing Games) massentauglich zu machen. Während früher nur eingefleischte Anhänger des Genres ihre Helden Monate oder auch Jahre lang durch mittelalterlich angehauchte Fantasy-Welten lenkten, ist das Ganze seit Erscheinen der „Welt des Kriegshandwerks” fast schon eine Art Volkssport geworden, den auch in Deutschland Hunderttausende ausüben. Nach rund zweijähriger Laufzeit erhält die Spielwelt nun ihre erste große Erweiterung.
Das Addon mit dem Titel „The Burning Crusade” gibt den Spielern neue Möglichkeiten. Nachdem bisher bei Stufe 60 für die einzelnen Charaktere Schluss war, geht es jetzt weiter bis hinauf zu Stufe 70. Die damit verbundenen neuen Fähigkeiten sind auch nötig, um die neuen Landstriche erkunden zu können. Denn mit der Erweiterung bekommen die Spieler Zugang zu der Scherbenwelt, in der Abenteuer und Gegner warten, die nur von wirklich starken Helden bewältigt werden können. „World of Warcraft: The Burning Crusade” soll laut dem Publisher Vivendi Interactive aus Langen am 16. Januar zum Preis von 39,99 Euro in den Läden stehen.
Um die Erweiterung nutzen zu können, ist das Basisspiel „World of Warcraft” erforderlich. Weitere Voraussetzung ist ein Internetzugang. Zudem werden monatliche Gebühren zwischen rund 11 und 13 Euro fällig. So erfolgreich „World of Warcraft” auch ist - vielen langjährigen Anhängern der Online-Rollenspiele gilt es als zu seichte Kost. Gerade jene Klientel, die mit Urgesteinen des Genres aufgewachsen ist, liebt es komplexer und „erwachsener”. Da passt es gut, dass ein Team rund um einige Entwickler von „Everquest” eigene Ideen umgesetzt hat: Das Ergebnis heißt „Vanguard: Saga of Hereos”. Hier gilt es für Spieler, eine Welt von bisher ungekannter Größe zu erforschen. Neben dem Leben als Abenteurer hat das Handwerk einen hohen Status - schließlich können die Spieler sich Häuser und Schiffe bauen oder bauen lassen.
Das Thema Diplomatie wird als Fähigkeit ebenfalls eine Rolle spielen. Publisher Koch Media nennt zwar noch kein Datum für die Veröffentlichung. Auf Fanseiten und in Foren gilt ein Termin Ende Januar jedoch als offenes Geheimnis - falls die Entwickler nicht noch schwerwiegende Probleme entdecken. Auch für „Vanguard: Saga of Heroes” ist ein Internetzugang erforderlich. Die Höhe der monatlichen Gebühren ist noch nicht bekannt. Nun liegt es aber nicht jedem Spieler, sich in einer virtuellen Welt zu bewegen, in der Tausende andere unterwegs sind. Wer seine Abenteuer lieber alleine erleben möchte, für den erscheint im Januar ein Spiel, an dessen Erscheinen so mancher schon gar nicht mehr glauben mochte.
„Tortuga - Two Treasures” wurde immer mal wieder angekündigt, danach folgten Phasen, in denen es so gut wie keine exakten Informationen gab. Ende Januar soll das Endprodukt aber tatsächlich erhältlich sein. Das Abenteuerspiel ist in der Welt der Piraten und damit in der Karibik des 18. Jahrhunderts angesiedelt. Im Mittelpunkt des Geschehens steht die Geschichte des Kapitäns Thomas „Hawk” Blythe, mit dem es zahlreiche Abenteuer zu bestehen gilt. Gekämpft wird dabei häufig - mal an Land, mal auf hoher See mit diversen Piratenschiffen. Insgesamt soll es 60 Missionen geben, die erfolgreich zu absolvieren sind. „Tortuga - Two Treasures” von Ascaron in Gütersloh soll am 26. Januar erscheinen und rund 40 Euro kosten.
Die „Star Trek”-Reihe rund um das Raumschiff Enterprise ist ein Klassiker im Fernsehen wie im Kino. Kein Wunder, dass sich auch die Spielentwickler auf dieses Thema stürzen. Neuestes Ergebnis ist das Spiel „Star Trek: Legacy”, das sich verschiedener Episoden und Zeitabschnitte der Weltraum-Saga bedient und laut Ubisoft in Düsseldorf im Januar für rund 50 Euro erscheinen wird. Im Mittelpunkt stehen vor allem die Raumschiffe. Sie sind sozusagen das Werkzeug des Spielers.
Insgesamt können mehr als 60 unterschiedliche Raumfahrzeuge kommandiert werden. Der Sinn des Ganzen: Es gilt, als Admiral der Raumflotte gegnerische Raumschiffe möglichst effektiv in ihre Einzelteile zu zerlegen. Was dann im Grunde eine ganz eigene Interpretation des Begriffs „Scherbenwelt” zulässt.