Deutscher Alternativfußballmeister : Der neue Titelträger kommt aus Aachen
Aachen/Bremen Sie haben es geschafft – die „Kullen Nullen“ aus Aachen sind Deutscher Meister der Alternativfußballer. Gastgeber des 33. Wettbewerbs war der Vorjahressieger Interruptus Connection aus Bremen.
Jedes Jahr kann man sich für die Teilnahme bewerben. Die Gastgeber wählen dann die 32 originellsten Bewerbungen (die sportliche Qualifikation zählt nicht so sehr, eher die menschliche) aus allen bunten und wilden Ligen Deutschlands aus, auch Bewerbungen aus dem Ausland sind zulässig. Die 32 Teams spielten nach dem WM-Modus mit acht Vierergruppen, wobei jeweils der Gruppenerste und -zweite ins Achtelfinale einziehen.
9:0 im Gruppenspiel
Die Ergebnisse der „Kullen Nullen“ in der Gruppe lauteten 9:0 gegen Union Street Oxford (GB), 0:0 gegen Beton Union Köln und 2:1 gegen „Söhne der Mutter Kassel“. Damit waren die Öcher als Gruppenerste für das Achtelfinale qualifiziert. Im Achtelfinale trafen die Kicker auf den Gastgeber und Vorjahressieger Interruptus Connection, gegen die sie im Vorjahr in Regensburg im Achtelfinale noch mit 0:1 unterlegen waren. In diesem Jahr konnten die Nullen das Blatt zu ihren Gunsten wenden und selbst mit einen 1:0-Sieg ins Viertelfinale einziehen.
Dort trafen sie auf die starken DAM-Neulinge von Lokomotive Libuda aus Köln. Ein 0:2-Rückstand zur Pause konnte noch in ein 2:2 gedreht werden, im Elfmeterschießen behielt man souverän mit 5:3 die Oberhand und stand im Halbfinale. Hier brachte man beim 4:0-Sieg über die Roten Hosen Ost-Berlin die beste Mannschaftsleistung auf den Platz.
Endspielgegner war Vibrator Moskowskaya aus Bremen. Und da viele der rund 800 Endspielzuschauer nicht ein zweites Mal in Folge nach Bremen fahren wollten (der Sieger ist automatisch der Ausrichter der nächsten DAM), waren doch viele für die Aachener „Kullen Nullen“ (“Wir woll’n nach Aachen fahr’n!“).
Beiden Mannschaften war im Endspiel die große Nervosität anzumerken, so dass sich den Zuschauern zum Abschluss der DAM – wenn alle Spieler im siebten Spiel in zwei Tagen doch auch schon ziemlich geschafft sind – traditionell nicht unbedingt das beste Spiel des Turniers bietet. Wille und Moral waren gefragt.
So war es denn auch nicht verwunderlich, dass das diesjährige Endspiel durch ein Eigentor des Gegners zum 1:0-Endstand zugunsten der Aachener entschieden wurde. Das tat dem grenzenlosen Jubel keinen Abbruch, die gesamte Mannschaft sprang von der Werderinsel, auf der das Turnier stattfand, erstmal zur Erfrischung in die Weser, um sich dann abends im Festzelt bei der Siegerehrung ausgiebig feiern zu lassen.
Die Siegerehrung dauert immer rund vier Stunden. Alle Mannschaften, von Platz 32 (Rote-Laterne-Pokal) bis zum Sieger bringen den anderen eine kleine Darbietung dar und werden von allen abgefeiert. Die „Kullen Nullen“ holten in Bremen immerhin den fünften Titel. (red)