Coronavirus : Heftige Kritik an Wüst wegen Booster-Impfungen
Düsseldorf Wann gibt es denn nun die dritte Spritze? Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisiert den NRW-Ministerpräsidenten für seinen Ansagen zur Impfung.
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) für die Kommunikation zu den Booster-Impfungen in Nordrhein-Westfalen scharf kritisiert. „Die Landesregierung produziert ein Chaos“, sagte Vorstand Eugen Brysch am Mittwoch.
Brysch sieht dabei insbesondere den Regierungschef in der Verantwortung, dessen Äußerung zutiefst populistisch gewesen sei. Eine Mindestspanne von lediglich vier Wochen zwischen Zweitimpfung und der Auffrischungsimpfung habe weder aus medizinischer noch virologischer Sicht einen Rückhalt, betonte der Patientenschützer.
Wüst habe mit seinen Äußerungen Erwartungen geweckt, die auch gar nicht erfüllt werden könnten. Brysch forderte von der Landesregierung Maßnahmen, wie Infektionsketten in den Pflegeheimen ausgeschlossen werden können und ein Konzept, wie auf die neue Omikron-Variante reagiert werde. „Populismus ist in jeder Hinsicht Gift“, unterstrich Brysch und fügte hinzu: Insbesondere den Populisten gegenüber, den Corona-Leugner und Impfgegner, könne man nicht mit Populismus ankommen. „Das endet in einem Desaster der Kommunikation.“
Die Landesregierung hatte am Montag in einem Erlass an die Kommunen überraschend eine Untergrenze von lediglich vier Wochen für die Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus eingeführt. Dies sei nicht als Empfehlung zu verstehen, erklärte Wüst am Dienstag. Wer allerdings frühestens vier Wochen nach der Zweitimpfung zum Boostern komme, werde auch nicht weggeschickt. Mit einem neuen Erlass des Gesundheitsministeriums ist der Mindestabstand nun jedoch auf vier Monate festgelegt worden.