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Impfkampagne: Alte, Kranke, Berufsgruppen – wann wer dran ist

Impfkampagne : Alte, Kranke, Berufsgruppen – wann wer dran ist

Wer einen Beruf hat, der in der Impfverordnung aufgeführt ist, kann auf eine baldige Impfung setzen. Schon jetzt führen manche Impfzentren Reservelisten, wenn abends Dosen übrig bleiben. Ab Juni impfen auch Betriebsärzte.

Die Impfkampagne nimmt endlich Fahrt auf. In NRW sind mittlerweile 21,6 Prozent der Bürger mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Umso mehr fragen sich die anderen, wann sie an die Reihe kommen. Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben nun die Impfung mit dem Mittel von Astrazeneca freigegeben. Dort können sich ab sofort alle Erwachsenen mit Astrazeneca impfen lassen, bei Menschen unter 60 ist dabei eine Beratung notwendig. Das lehnt NRW ab: „Eine Aufhebung der Priorisierung ist nicht geplant“, erklärte das Landesgesundheitsministerium. Hier lässt man weiter nach der Priorisierungsliste impfen, die in der Impfverordnung festgeschrieben ist.

Über 70-Jährige

Die Impfungen der über 80-Jährigen in den Impfzentren laufen. Auch die über 70-Jährige können Termine vereinbaren, ab Freitag sind Buchungen für die Jahrgänge 1950 und 1951 möglich: online über www.116117.de, telefonisch über 116117 oder 0800-116117-02 (Westfalen) und 0800-116117-01 (Rheinland).

Über 60-Jährige

Die über 60-Jährigen sind in der Prioritätsgruppe 3. „Wir gehen im Moment davon aus, dass auch die Gruppe der über 60-Jährigen in den Impfzentren geimpft werden sollen“, erklärte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein. Sobald das Ministerium grünes Licht gibt, können für diese Gruppe die Termine freigegeben werden. Zugleich gibt es für die über 60-Jährigen andere Möglichkeiten: „Chronisch Kranke über 60-Jährige können ja bereits jetzt in den Arztpraxen und per Antrag über die Kommunen in den Impfzentren geimpft werden“, so der KV-Sprecher. Zudem waren viele über 60-Jährige auch bei der Astrazeneca-Sonderaktion zum Zuge gekommen.

Chronisch Kranke

Auch jüngere chronische Kranke zählen zu den prioritär zu impfenden Patienten. Viele werden bereits von ihrem Hausarzt angesprochen. Hier zählen etwa Menschen mit Diabetes, chronischen Nieren- und Lungenerkrankungen. Aber auch Menschen, die in den vergangenen fünf Jahren Krebs hatten oder akut daran leiden sowie fettleibige Menschen mit einem Body-Mass-Index über 40.

Berufsgruppen

Bald soll es grünes Licht für diverse Berufsgruppen geben, die in der Priorisierungsliste aufgeführt sind: Mitarbeiter aus dem Lebensmittelhandel, von Apotheken, Müllabfuhr, Telekom- und Energiefirmen, aber auch relevante Regierungs- und Verwaltungsmitarbeiter. „Die Berufsgruppen werden voraussichtlich schwerpunktmäßig über die Kommunen und perspektivisch über die Betriebsärzte geimpft“, erklärte die KV.

Schon jetzt können sie sich auch auf Reservelisten für die Impfzentren setzen lassen. Falls dort abends Impfstoffe übrig sind, werden sie kontaktiert. Die Stadt Düsseldorf etwa schreibt gerade Unternehmen und Behörden an. „Zurzeit berücksichtigen wir für die Restdosenverimpfung die Einheiten des Katastrophenschutzes und erste Angehörige von Unternehmen und Einrichtungen der kritischen Infrastruktur“, erklärte ein Sprecher der Stadt. Aktuell liege die Anzahl der eingeschriebenen Interessenten „im mittleren dreistelligen Bereich“. Ähnliche Wartelisten gibt es laut KV auch in Neuss, Duisburg und Mönchengladbach.

Ab Juni sollen laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Betriebssärzte einbezogen werden. Henkel etwa hat in Düsseldorf ein Impfzentrum errichtet, das 1500 Impfungen pro Woche durchführen kann. Nun wartet man auf Impfstoff und grünes Licht. „Dabei halten wir uns selbstverständlich an die gesetzlichen Prioritäten und Vorgaben“, so eine Henkel-Sprecherin.