Stolberg-Schevenhütte: CG Schevenhütte glänzt mit viel eigenem Programm

Stolberg-Schevenhütte : CG Schevenhütte glänzt mit viel eigenem Programm

Es mag Galasitzungen geben mit mehr Besuchern - aber ein echter Hötter darf die Galasitzung des ältesten Karnevalsvereins in Stolberg nicht versäumen. Im großen Festzelt am Feuerwehrhaus ließ die Carnevalsgesellschaft Schevenhütte die Kälte draußen vor, innen gab es Behaglichkeit und jede Menge Festäng.

Präsident Lars Krüger, spöttisch „d„r Barack Obama van Schevhött” genannt, leitete die Sitzung aus dem Rollstuhl. Die Folgen eines Skiunfalls zwangen ihn dorthin. Erst drei Tage vorher war er aus dem Krankenhaus entlassen worden, das tat aber seiner schmissigen Art, die Veranstaltung zu präsentieren, keinen Abbruch.

Das Programm war weitgehend hausgemacht: Pastor Norbert Bolz bestieg die Bütt, die laut Präsident Krüger „schönsten Beine der Nordeifel”, die Tanzgarde Schevenhütte, schwangen gleich mehrfach über die Bühne. Die „Starlights” tanzten eifrig los und Nathalie Derichs zeigte als Tanzmariechen, wie akrobatisch sie sein kann. Begeisterung kam immer wieder auf.

Gleich zu Anfang gaben „De Halunke” mit ihrer rockigen Karnevalsmusik den Takt vor. Der erst sechs Jahre alte Moritz „Mo” Meisen führte die attraktive Tanzgarde an und zeige mit klarer Stimme dass er durchaus die passenden Kommandos geben kann. Als „Berg zum Propheten” kam Pastor Bolz und brachte nicht die Sonntagsrede vom nächsten Tag mit. Dennoch wusste er vieles aus der Bibel zu berichten und auf Schevenhüttener Verhältnisse zurecht zu biegen. Mit feinem Grinsen jagte er eine Pointe nach der anderen.

Bei dunkel gedimmten Licht machten sich die „Starlights” auf die Bühne. Intensiv hatten sich die jungen Frauen auf ihre Tänze vorbereitet, was man sah. Besonders dankten sie deshalb ihrer Trainerin Katalin Sári, ihrer Visagistin Rebecca Sievers und ihrer Betreuerin Karin Schuster. Wieder etwas lauter wurden aus Neuss die „Röbedeuker”. Sie brachten die Menschen im Zelt zum mitsingen, zum Arme schwenken, zum tanzen - eine tolle Leistung. Ohne Zugabe ließ sie keiner aus dem Zelt, verdient und zu Recht.

Die erste Rakete des Abends war jedoch reserviert für die „schönsten Beine der Nordeifel”. Die reizvollen jungen Frauen lösten große Begeisterung aus - besonders bei den männlichen Zuschauern und ganz besonders bei den Fußballern des BSC Schevenhütte. Mit fortschreitendem Abend gestalteten die Sportler ihren Festbesuch etwas eigenwillig bis lautstark, die „Feuerwehr Luchem” kam als Duo mit Musik und neckischen Zwiegesprächen, verbreitete gute Laune ohne laute Töne.

Bei „Lola” singen alle mit

Den kurzfristigen Ausfall eines Beitrags glich der jecke Elferrat durch höchst persönlichen Einsatz mehr als aus. Sie zogen singend über die Bühne und durch den Saal. Den Abschluss dieser gelungenen Einlage bildete die „Lola” - wohl niemand im Saal sang da nicht mit.

Wie gewohnt auf hohem tänzerischem Niveau zeigte sich wieder die Showtanzgruppe der „Wenkbülle”. Auch diese sportlichen Damen und Herren kamen nicht ohne Zugabe schweißgebadet von der Bühne. Den glanzvollen Abschluss des Abends machte Nathalie Derichs mit ihrem Showtanz. „Das ist unser Juwel, wir haben uns das Allerbeste bis zum Schluss aufgespart”, jubelte Präsident Krüger ins Mikrofon.

Er hatte nicht zuviel versprochen. Das 16jährige Tanzmariechen lege los dass viele glaubten sie würde sich die Knochen brechen. Doch seit ihrem vierten Lebensjahr tanzt und trainiert sie und hat viel dabei gelernt. In Schevenhütte mag es keinen Prinzen geben, keine Prinzengarde - aber dafür viel tänzerische Jugend und viel Spaß.