Broichweiden: Projektumfang für altes Kinkartz-Gelände wächst deutlich

Kinkartz-Gelände : Projektumfang wächst deutlich

Würselens Verwaltung würde auch gern weitere Flächen westlich der Nassauer Straße für Wohnbebauung freigeben. Es geht um 56.700 Quadratmeter – doppelt so viel wie auf dem Singer-Gelände.

Die städtebauliche Nutzung des alten Singer-Geländes beschäftigt Politik und Verwaltung schon seit Jahrzehnten. Aktuell ist man guter Dinge, den Vertragsabschluss mit einem niederländischen Investor endlich unter Dach und Fach bringen zu können. Sicher wäre es im Sinne aller Beteiligten, wenn es auf der zweiten großen Brachfläche etwas flotter voranginge: dem Gelände der Firma Kinkartz in Broichweiden, wo die Lambertz-Tochter anno 2015 die Produktion eingestellt hat.

Hohe Nachfrage nach Grundstücken

Im Rathaus klopft man schon seit einiger Zeit ab, was vor Ort möglich ist. Die Verwaltung würde das Gebiet mit Blick auf die hohe Nachfrage gerne für neue Baugrundstücke zur Verfügung stellen. Nun wird bekannt, dass man sich nicht ausschließlich auf das Kinkartz-Gelände selbst konzentriert, sondern auch auf die umliegenden Flächen. Nach Stand der Dinge kommen nicht nur die 38.600 Quadratmeter infrage, die Kinkartz östlich und westlich der Nassauer Straße zurückgelassen hat, sondern darüber hinaus weitere 18.100 Quadratmeter an der Westseite der Nassauer Straße. Der Projektumfang hat sich also quasi über Nacht deutlich vergrößert.

Die Verwaltung hat die jeweiligen  Eigentümer bereits gefragt, ob Bereitschaft bestünde, ihr Land zur Verfügung zu stellen, und zwar offenbar mit grundsätzlich positivem Ergebnis. Dem Eigentümer des eigentlichen Kinkartz-Geländes ist es ohnehin ein Anliegen, dass seine – aufgrund der früheren gewerblichen Nutzung bereits versiegelten – Flächen einer neuen Nutzung zugeführt werden. Er selbst hat im November Antrag auf Aufstellung eines Bebauungsplans gestellt.

Dem möchte die Verwaltung nun entsprechen und sich von der Politik den entsprechenden Auftrag abholen, dabei aber die umliegenden Flächen gleich mit ins Gesamtpaket holen. Mit insgesamt 56.700 Quadratmetern wäre die Fläche dann sogar rund doppelt so groß wie das Singer-Gelände im Stadtzentrum. Insbesondere das Dreieck zwischen Nassauer Straße, Eschweilerstraße und Jülicher Straße würde sich deutlich verändern. Auf ersten Übersichtskarten, die die Verwaltung veröffentlicht hat, ist es komplett als Baugebiet dargestellt.

Neben der Aufstellung eines Bebauungsplans wäre auch eine Änderung des Flächennutzungsplans notwendig. Beim Kinkartz-Gelände handelt es sich aktuell noch um eine sogenannte gewerbliche Baufläche, die übrigen Flächen sind gemischte Bauflächen. Ist die Politik einverstanden, würde beides zu Wohnbaufläche.

Bereits in der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses vergangene Woche sollte die Politik eine erste Entscheidung treffen. Jedoch sah man in ihren Kreisen noch Beratungsbedarf, sodass der Punkt zunächst von der Tagesordnung genommen wurde. Voraussichtlich wird er im April in der nächsten Sitzung nachgeholt.