Azubi-Speed-Dating im Dürener Haus der Stadt

Azubi-Speed-Dating : Kurzer und knackiger Austausch

Für die meisten heißt es erst einmal warten, mitunter mehrere Stunden, einen Kaffee trinken, noch einmal das Outfit richten. Wenn es dann so weit ist, kommt es auf jede Minute an. Denn dann haben die Teilnehmer des Azubi-Speed-Datings die Chance, sich persönlich ihren Wunschunternehmen vorzustellen.

In nur zehn Minuten müssen sie überzeugen und das sofort von Angesicht zu Angesicht mit ihren potentiellen Arbeitgebern. Denn bei der Veranstaltung der IHK in Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit muss im Gegensatz zur klassischen Bewerbung nicht zunächst das Zeugnis überzeugen.

34 Unternehmen

Nun machte das Speed-Dating im Haus der Stadt in Düren Station. 34 Unternehmen hatten im Saal ihre Tische aufgebaut. Für sie ist dieses etwas andere Bewerbungskonzept eine gute Möglichkeit, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Die Firma Oellers-Immex macht zum fünften Mal mit und hat in den vergangen Jahren bereits zwei Ausbildungsstellen über das Speed-Dating besetzt. Heide Oellers erklärt, was ein erfolgreicher Bewerber mitbringen muss: „Der erste Eindruck ist immer wichtig, es sind ja nur zehn Minuten“, sagt sie. „Überzeugend ist ein knackiger Austausch über das Wesentliche, wo Stärken liegen und was die Bewerber motiviert. Das ganze setzt aber immer Vorbereitung seitens des Bewerbers voraus.“

Während Zeugnisse und Bescheinigungen an diesem Tag nicht im Vordergrund standen, kann darauf doch nicht ganz verzichtet werden. „Eine Bewerbungsmappe muss schon mitgebracht werden“, erklärt Michael Arth von der IHK. „Aber viele Unternehmen sagen mir, dass sie mit den Zeugnissen alleine gar nicht mehr so viel anfangen können. Und wenn die Motivation für den Beruf stimmt, ist eine schlechte Note in Mathe auch zu kompensieren.“

Besonders Bewerber, die im klassischen Bewerbungsverfahren oft sofort aussortiert werden, sollen so eine Chance bekommen, sich direkt zu beweisen. Das Konzept kommt an. Hasan Karisij hat über die Veranstaltung von seinem Berufsberater erfahren und war sofort überzeugt: „Ich bin jemand, der gerne redet“, erklärt der 16-Jährige. „Normalerweise verschickt man seine Bewerbung am Computer und bekommt vielleicht gar nicht die Chance, sich persönlich vorzustellen. Hier lassen die Unternehmen ein direktes Gespräch sofort zu und man kann sich vor Ort beweisen.“ Er möchte entweder Industriemechaniker oder Maschinen- und Anlagenführer werden.

Vorbereitet ins Gespräch

Letzteres möchte auch der ebenfalls 16-jährige Jannik Sache. Er hofft auf eine Chance bei Isola. „Ich habe schon viel über die Firma gehört und mich vorbereitet“, sagt er. „Hier kann man zeigen, was man wirklich kann, nicht nur was auf dem Papier steht.“

Ihre zehn Minuten wollen die beiden jungen Männer voll ausnutzen, zuerst heißt es aber noch die Wartezeit aussitzen und die Nervosität im Zaum halten. Ob sie es geschafft haben erfahren die Bewerber in der Regel nicht sofort. Wer die Unternehmen von sich überzeugen konnte, wird meistens noch zu einem ausführlicheren Bewerbungsgespräch eingeladen.