Erkelenz-Hetzerath : Zarte Flötenklänge erfüllen Haus Hohenbusch
Erkelenz-Hetzerath Zurückversetzt in feudale Zeiten fühlten sich die Zuhörer, als die herrschaftlichen Räume von Haus Hohenbusch von zarten Flötenklängen erfüllt wurden.
Die Besucher hatten sich im Kaminzimmer des Hauses versammelt, um dem Trio Arcadie zu lauschen, das aus drei Lehrerinnen der Erkelenzer Kreismusikschule besteht.
Ester Becker, Gudula Elsenbruch und Bettina Herbst musizierten geschlossen-harmonisch und nutzen die Akustik des kleinen Raumes geschickt aus. Farbenfroh und mit besonderer dynamischer Vielfalt präsentierten sie romantische und zeitgenössische Werke.
Sie eröffneten ihr Programm mit einem Bläser-Trio von Ludwig van Beethoven, das noch zu seinen Lebzeiten für drei Flöten eingerichtet worden ist.
Den Kontrast zwischen rasend schnellen Läufen und elegisch-eleganten Melodien arbeiteten sie besonders heraus und malten so das „heitere Gemälde”, das Bettina Herbst in ihrer Anmoderation angekündigt hatte.
In vier Miniatur-Stücken von Alexander Tscherepnin entführten die jungen Künstlerinnen durch pentatonische Klänge in die harmonische Welt Asiens. Die Pädagoginnen ließen anschließend zwei weitere Instrumente der Flötenfamilie erklingen in der Introduktion und Fuge von Gordon Jacob.
Nach vorsorglicher Warnung an alle Hörgerätbenutzer standen die prägnanten, gelegentlich schrillen Töne einer Piccoloflöte im Kontrast zu dem weichen Klang der Altquerflöte.
Nach der Pause interpretierten die Flötistinnen ein Trio ihres romantischen Kollegen Friedrich Kuhlau. Mit viel Sinn für Kontraste arbeiteten sie die Eigenheiten der einzelnen Sätze heraus. Gerade im letztens Satz des Werkes beeindruckten sie mit einer munter und kess wirkenden Interpretation.
Die bevorstehenden Osterferien einläutend, beschloss das Trio sein Programm mit einem musikalischen Einfall von Jacques Castérède, bei dem Flöten in den Urlaub geschickt werden und auf dem Lande fröhlich sein und träumen dürfen.
In den jazzigen Klängen der flútes légères spürte man noch einmal deutlich die Spielfreude des Ensembles, die man bei ihrem Kontakt mit dem Publikum gelegentlich vermisste.