Kreis Heinsberg: Workshop zum Thema „Wie genau tickt der Wunschkunde?“

Kreis Heinsberg : Workshop zum Thema „Wie genau tickt der Wunschkunde?“

Über guten Zuspruch zu seinem ersten offenen, interaktiven Workshop im Rahmen eines Frühstücks im Haus Wilms in Wassenberg-Effeld freute sich das kreisweite Netzwerk „Frauen machen Business“.

Über 20 Teilnehmer, darunter auch ein Mann, waren der Einladung gefolgt. Den Workshop leitete Netzwerk-Mitglied Dagmar Gerigk aus Wegberg-Dalheim, nachdem die stellvertretende Vorsitzende Heike Schmitz aus Wassenberg-Effeld die Teilnehmer begrüßt hatte.

Dagmar Gerigk gab beim interaktiven Workshop einen Einblick in das Buyer-Persona-Konzept und ins Empfehlungsmarketing.
Dagmar Gerigk gab beim interaktiven Workshop einen Einblick in das Buyer-Persona-Konzept und ins Empfehlungsmarketing. Foto: Anna Petra Thomas

Dagmar Gerigk informierte zunächst über das sogenannte Buyer-Persona-Konzept. „Wie genau tickt der Wunschkunde?“, sei dabei die zentrale Frage, erklärte sie. Wichtig sei dabei die Analyse entlang einer Stichwortliste wie Alter, Geschlecht, Familienstand, Wünsche oder Ängste.

„Wir werden heute zugemüllt mit Informationen ohne Ende“, erklärte Dagmar Gerigk. Je besser die aus diesem Wissen resultierende Information des Unternehmens auf den Wunschkunden zugeschnitten sei, desto größer sei die Chance, dass sie auch zu ihm durchdringe.

Vor allem sei dabei wichtig, die „Kittelbrennfaktoren“ herauszuarbeiten, also das, was dem Kunden regelrecht unter den Nägeln brenne, wo ihn der Schuh gerade drücke und wo man ihm dann mit seinem Angebot regelrecht helfen könne.

Weiter ging es mit dem Thema Empfehlungsmarketing, das automatisch und regelmäßig neue Aufträge einbringen könne auch ohne die Investition in ein großes Werbebudget. Fünf Dinge seien dabei wichtig, so die Referentin.

Zunächst müssten natürlich die „Kittelbrennfaktoren“ des potenziellen Kunden bekannt sein. Wichtig sei sodann ein intensives Netzwerken mit Partnern, die sich untereinander kennen und auch vertrauen würden. Aktiv werden konnten die Teilnehmer dann zunächst im Rahmen der 60-Sekunden-Regel. Jeder hatte eine Minute Zeit, sich und die Qualitäten seiner Arbeit den übrigen Teilnehmern vorzustellen.

Eine 60-Sekunden-Vorstellung

Es gebe Netzwerke, da werde dies immer und immer wieder gemacht, so Gerigk. Das menschliche Gehirn benötige Experten zufolge mindestens sieben, in der von Informationsüberflutung geprägten Gesellschaft heute auch schon einmal 13 Kontakte mit einer neuen Nachricht, ehe diese abgespeichert werde.

Ute Wurl, die als freie Rednerin arbeitete, schaffte es dann gemeinsam mit Dagmar Gerigk, alle Teilnehmer zu einer 60-Sekunden-Vorstellung zu motivieren. Deutlich wurde dabei, dass sie aus ganz unterschiedlichen Berufsfeldern kamen, von der Anwältin über den Dachdecker-Betrieb oder die Möbelschreinerin bis hin zur psychologischen Beraterin.

Um sich nun gegenseitig aktiv empfehlen zu können, gelte es Anknüpfungspunkte zu finden, so die Referentin. Dies sei am besten möglich über die bekannten W-Fragen. „Was bedeutet es für Dich, heute hier zu sein?“, sei nur eine von vielen, mit denen man in ein Gespräch einsteigen könne. Das taten die Teilnehmer dann so erfolgreich in kleinen Gruppen, dass sie auch nach Ende der Veranstaltung noch zusammenblieben, um Möglichkeiten des Empfehlungsmarketings auszuloten.

Zuvor hatten alle Gruppen jedoch für sich ein positives Fazit aus dieser interaktiven Veranstaltung gezogen. So sei es zum Beispiel durch intensives Netzwerken und Empfehlungsmarketing durchaus möglich, die eigene Servicequalität zu steigern, war eine Erkenntnis. In einer anderen Workshop-Gruppe entstand die Idee, die 60-Sekunden-Regel künftig im Rahmen eines Speed-Datings für junge, sogenannte Start-up-Unternehmen anzubieten. Schließlich sollten die Teilnehmer sich auch trauen, ihre Netzwerkpartner aktiv um eine Empfehlung zu bitten, lautete der fünfte und letzte Tipp von Dagmar Gerigk.