„Wir” mit Neuigkeiten vom Schacht 3
Kreis Heinsberg. Hückelhoven muss endlich die Tristesse einer ehemaligen Zechenstadt abschütteln... Gerade während des Stadtmarketing-Prozesses wurde diese Ansicht regelmäßig zur Sprache gebracht.
„Es hat uns schon ein bisschen geärgert, dass dieses Bild in den Köpfen der Leute drinsteckt”, sagt Franz-Josef Sonnen, 1. Vorsitzender des Fördervereins Schacht 3.
Das Bergwerk-Image, so Sonnen, könne ganz im Gegenteil ein gutes Werbemittel für die Kommune sein. Er hält es für erstrebenswert, Schacht 3, „dieses Stück Sophia-Jacoba”, zu erhalten, denn es sei ein Wahrzeichen für die Region und steigere den Bekanntheitsgrad Hückelhovens.
Insgesamt 7000 Besucher habe der Verein bei den bisherigen Tagen den Offenen Tür - zwölf an der Zahl - begrüßen dürfen. Die Gäste seien unter anderem aus Köln, Aachen, Duisburg und Krefeld angereist.
Unter Mithilfe einiger ortsansässiger Geschäftsleute, die den Erhalt von Schacht 3 ebenfalls befürworten, hat der Verein jetzt ein Werbeprospekt mit einer Auflage von 10 000 Exemplaren drucken lassen.
Die orangefarbene Broschüre mit der Aufschrift „Wir” liefert wissenswerte Informationen zum Förderverein, gibt Auskunft über regelmäßige Termine und beinhaltet zudem Bildmaterial.
Beispielsweise auf den Wochenmärkten der Nachbarstädte sollen die Info-Blätter unter die Leute gebracht werden, berichtet Sonnen.
Seit 1997 sind inzwischen 35 ehrenamtliche Helfer dabei, Schachthalle und Maschinenhaus zu restaurieren und für den Besucherverkehr umzugestalten.
Der neueste Blickfang ist ein zwei Meter hohes Holzmodell von Schacht 3 im Maßstab 1 zu 25. Gefertigt wurde es durch den ehemaligen Bergmann Erwin Hentschel aus Hilfarth. Seit Kurzem zählt der Förderverein mehr als 300 Mitglieder.
Vor der Neuwahl des Vorstandes Ende 2002 seien es noch 197 gewesen, teilte der erste Vorsitzende mit.
Eine weitere Umstrukturierung habe dem Vorstand zum Vorteil gereicht: Nunmehr 16 Beisitzer tragen Sorge für einen jeweils eigenen Aufgabenbereich bei den wöchentlichen Arbeiten auf dem ehemaligen Zechengelände.
Sonnen weist außerdem auf eine Veranstaltung am 20. Juli hin. Dann wird die Oldtimer-Rallye „2000 Kilometer durch Deutschland” einen Zwischenstop an Schacht 3 einlegen. Schon ab 8.35 Uhr sollen die ersten Automobile eintreffen.
Mit einem Rahmenprogramm, bestehend aus einem Mix zwischen Historie und Neuzeit, möchten die Vereinsmitglieder viele Besucher locken.
Angekündigt haben sich der Lanz-Bulldog-Verein und andere Automobil-Liebhaber, die verschiedene alte sowie neue Exponate ausstellen werden.
Der Termin für das nächste Schachtfest auf dem ehemaligen Zechengelände im Jahr 2004 steht bereits fest: Es wird am Wochenende 8. und 9. Mai stattfinden.