Rath-Anhoven: Willy Clephas wandert quer durch Europa

Rath-Anhoven : Willy Clephas wandert quer durch Europa

„50 Jahre wandern und (k)ein bisschen müde.” Es gibt keine bessere Beschreibung für den Wandervogel Willy Clephas aus Rath-Anhoven, der dem Wanderclub Rheindahlen sehr nahe steht.

Der 62-Jährige fühlt sich aber nicht nur in Rheindahlen wie zu Hause sondern überall dort, wo gewandert wird und wo man über das Wandern fachsimpelt.

„Eine zutreffende Überschrift für einen hilfsbereiten, gütigen Menschen, dem der Wanderclub Rheindahlen seine ersten Schritte zu verdanken hat”, würdigt der Club die Verdienste von Willy Clephas in der Vereinszeitung.

Für die fünf Jahrzehnte wurde ihm in einer kleinen Feier eine besondere Ehre zuteil. Rund 97 000 Kilometer erwanderte Willy Clephas in den Jahren auf Schusters Rappen. Sein Wunsch: die 100 000 Kilometer noch schaffen.

Der aus den Niederlanden stammende und seit 1962 in Rath-Anhoven lebende Clephas wollte 1953 lieber Fußball spielen als an den Wanderfreuden seines Bruders teilzunehmen. Nur weil ein Fußballspiel ausfiel, ließ er sich überreden und nahm an der örtlichen Wanderung über 25 Kilometer teil.

Damals wurde er mit seinen zwölf Jahren als jüngster Teilnehmer besonders geehrt. Die Auszeichnungen übten auf ihn zu Beginn einen besonderen Reiz aus, heute ist es die Liebe zur Natur mit Gleichgesinnten.

Diese erste Auszeichnung und unzählige Pokale, Urkunden und Medaillen schmücken heute die Wände seines Arbeitsraumes. So wurde vor 50 Jahren aus dem Fußballspieler ein renommierter Sportwanderer. Bei 6 300 Wanderungen mit Teilnahmewertung war er dabei.

Seine längste Strecke war der große Europa-Marsch von Berlin über Bonn nach Brüssel, 1 200 Kilometer in vier Wochen. Dazu zwei weitere Europa-Märsche mit zusammen 775 Kilometer. Der längste Marsch mit 150 Kilometern an einem Stück ging von Amsterdam nach Leeuwarden in den Niederlanden.

In Deutschland wanderte Willy Clephas 700 Kilometer von Wegberg bis in die Dübener Heide für „Krebskranke Kinder”. International war der Rath-Anhovener in England, Holland, Belgien, Frankreich, Dänemark. Österreich, Italien, Luxemburg und in der Schweiz unterwegs.

Diese Leistung wurde nun vom Verein gewürdigt, zumal sich Willy Clephas auch noch für über 100 unentgeltliche Blutspenden zugunsten kranker Mitmenschen zur Verfügung stellte.

Seit 1986 widmet er sich in der Freizeit mit gleichem Elan den künstlerischen Kupfertreibarbeiten.