Erkelenz: Wettbewerb im Blutspenden für Vereine, Unternehmen und Gruppen läuft

Erkelenz : Wettbewerb im Blutspenden für Vereine, Unternehmen und Gruppen läuft

Nazim Yildirim strahlt übers ganze Gesicht, auch nach viereinhalb Stunden noch. So lange hat der Auftakt des diesjährigen Wettbewerbs im Blutspenden für Vereine, Unternehmen und andere Gruppen gedauert, und trotz der Ferienzeit kann sich das Ergebnis sehen lassen: 125 Menschen sind in die Erkelenzer Stadthalle gekommen, um dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) ihr Blut zu spenden, darunter 28 Erstspender.

Vor allem über die zweite Zahl freuen sich die Organisatoren ganz besonders, denn bei anderen, ganz normalen Terminen zählt das DRK erfahrungsgemäß nur zwischen vier und sechs Erstspendern. Dass die Initiative unter dem Motto „Verein(t) Leben retten“ auch Menschen ins Boot holt, die bisher noch kein Blut gespendet haben, erklärt sich Manfred Fischer aus Fronderath so: „Durch den Wettbewerb ziehen Menschen, die schon einmal Blut gespendet haben, auch andere mit.“

Vor allem über die erneut große Zahl an Erstspendern beim Wettbewerbsauftakt in Erkelenz freute sich Initiator Nazim Yildirim.
Vor allem über die erneut große Zahl an Erstspendern beim Wettbewerbsauftakt in Erkelenz freute sich Initiator Nazim Yildirim. Foto: Anna Petra Thomas

Die Idee von Yildirim und dem 1. FC Heinsberg-Lieck, wo dieser selbst Fußball spielt und als Trainer tätig ist, findet er einfach „klasse“. Gerade junge Leute würden sich immer weniger für das Thema interessieren und vor allem auch weniger aktiv zur Blutspende gehen, hat der Leiter der städtischen Kläranlage auch in seinem direkten Umfeld beobachtet. Da sei es gut, eingefahrene Wege zu verlassen und in Form dieses Wettbewerbs für Spendergruppen vor allem die Vereine mit ins Boot zu nehmen.

Trikots für die Jugend

Insgesamt waren es dann auch 46 Menschen aus Fußballvereinen, die spendeten, vier aus anderen Sportvereine und 22 aus Unternehmen. Wer mit den meistern Spendern die Nase vorn hat, wollte Yildirim nach dem ersten Termin in Erkelenz noch nicht verraten. Das soll erst nach Abschluss des diesjährigen Wettbewerbs mit einem weiteren Termin in Heinsberg in der kommenden Woche im Rahmen einer Feierstunde bekanntgegeben werden.

Immerhin winkt dem Sieger der große Wanderpokal. Hinzu kommt ein kompletter Trikotsatz für eine Jugendmannschaft. Und auch in diesem Jahr ist die Aktion wieder mit einer Spende für soziale Projekte in Erkelenz und Heinsberg verbunden, für die bereits insgesamt 3500 Euro zur Verfügung stehen.

Zufrieden waren am Ende natürlich auch Bürgermeister Peter Jansen und Guido Dürbaum, stellvertretender Vorsitzender des Fußballvereins SC 09 Erkelenz, der Yildirim in der Begleitung des DRK-Termins mit zahlreichen Mitgliedern unterstützte, die auch selbst Blut spendeten. „Wir hatten das im vorigen Jahr schon besprochen“, freute sich Jansen, dass es nach der Premiere 2017 in Heinsberg nun auch einen Termin für den Wettbewerb in Erkelenz gab, für den die Stadt die Räumlichkeiten der Stadthalle gerne zur Verfügung stellte. Zudem hatten Jansen in seiner Stadtverwaltung kräftig die Werbetrommel für das Thema Blutspende gerührt.

Der von Yildirim initiierte Wettbewerb habe gleich mehrfach Symbolwirkung, so Jansen. „Vor allem ist er ein Zeichen dafür, dass junge Leute etwas bewegen können.“ Zum anderen sei aber auch schön zu beobachten, dass Sportler, die auf dem Rasen Rivalen seien, bei diesem Thema so gut zusammenarbeiten würden. „Das ist eine tolle Aktion für unsere ganze Gesellschaft“, sagte der Erkelenzer Fußballer Jannik Huff, der nicht nur aktiv mithalf, sondern auch selbst spendete. „Da können wir als Verein viel mehr zurückgeben als nur unser gutes Spiel am Sonntag“, fuhr er fort. So sieht es auch Yildirim, der in diesem Jahr den Slogan ausgegeben hat: „90 Minuten können beim Fußball über das Schicksal einer Saison entscheiden.

Zehn Minuten reichen hier, um ein Leben zu retten.“ Wie erfolgreich die Aktion ist, zeigen die Auszeichnungen, die er inzwischen erhalten hat. Im Finale um den silbernen Stern des Sports in NRW schafft die Initiative es unter die besten fünf von insgesamt 204 Vereinen, die sich auf Landesebene beworben hatten und erhielt den Stern in Bronze. Und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lud Yildirim für den 7. September zu seinem Bürgerfest ins Schloss Bellevue nach Berlin ein, um sich bei ihm ganz persönlich für sein ehrenamtliches Engagement zu bedanken.