Erkelenz: Weniger Mitarbeiter betreuen mehr Fälle

Erkelenz : Weniger Mitarbeiter betreuen mehr Fälle

Über Arbeitsmangel können sich die Mitarbeiter des Finanzamtes Erkelenz nicht beklagen. Die Zahl der von ihnen zu bearbeitenden Fälle steigt von Jahr zu Jahr, derweil zugleich ihre Zahl abnimmt.

Ende 2004 gab es im Amt 129,12 Stellen, die von 150 Bediensteten ausgefüllt werden. Noch vor drei Jahren gab es 140 Stellen für 169 Bedienstete, wie die Amtsvorsteherin, Regierungsdirektorin Ute Pullen, sagte. Die Mitarbeiter befassen sich aktuell mit 8705 Einkommenssteuerfälle, 2004 waren es 8368 gewesen, 2002 8175.

Die Zahl der Arbeitnehmerfälle ist bei 27.313 Fällen leicht rückläufig. Dieser Rückgang wird ausgeglichen durch den Anstieg der Umsatzsteuerfälle auf 6365. „Trotz zahlreicher Insolvenzen gab es die Steigerung, weil sich Angesichts von Hartz IV viele Arbeitslose zur Gründung einer so genannten Ich-AG entschlossen haben”, ergänzte Steueroberamtsrat Siegbert Genten.

Gestiegen ist auch die Zahl der Körperschaftssteuerfälle auf 1084. „Diese Zahl enthält allerdings nicht die gemeinnützigen Vereine, die von uns geprüft werden”, betonte Oberregierungsrat Lambert Vaßen. Rund 580 Vereine aus Erkelenz, Hückelhoven und Wegberg unterliegen der Prüfung. Einen deutlichen Rückgang gibt es nur bei den Grunderwerbssteuervorgängen. 3164 sind es aktuell, im Vorjahr waren es noch 3786.

Unterm Strich nahm das Finanzamt im vergangenen Jahr 219 Millionen Euro ein, fünf Millionen mehr als 2003. Der dickste Batzen macht die Umsatzsteuer aus mit 91 Millionen Euro, gefolgt von der Lohnsteuer mit 77 Millionen und der Kfz-Steuer mit 26 Millionen Euro.

Ziel des Finanzamtes ist es nicht, nur Steuern einzukassieren, sondern für Steuergerechtigkeit zu sorgen. Kein Steuerpflichtiger soll mehr als nach dem Gesetz verlangt bezahlen, aber auch nicht weniger. Die Behörde ist damit auch Service- und Informationsstelle für die Bürger. Um noch näher am Steuerpflichtigen zu sein, wird die entsprechende Anlaufstelle in der Nähe des Eingangs personell aufgestockt.

„Nunmehr stehen sieben Mitarbeiter den Steuerbürgern für Serviceleistungen rund um die Steuererklärung zur Verfügung”, berichtete die Amtsvorsteherin. Dass immer noch viele Bürger mit ihrer Steuererklärung ins Amt kommen, daran ändert auch das elektronische Elster-System nicht fiel. Gerade einmal 1000 von rund 27.000 Lohnsteuerpflichtigen nutzten 2004 diese Möglichkeit.

Ob mit oder ohne Elster, rund 18 Tage muss sich ein Lohnsteuerzahler von der Abgabe seiner Erklärung bis zum Bescheid gedulden. Diese Dauer wird sich auch nicht ändern, wenn demnächst zwei zusätzliche Auszubildende ins Finanzamt kommen. Jetzt beträgt die Zahl der Auszubildenden 17. Nachdem das Land für dieses Jahr zusätzlich 210 neue Ausbildungsstellen zur Verfügung stellt, sind in Erkelenz Stellen frei. „Es ist noch möglich, sich für einen Ausbildungsplatz für den gehobenen Dienst in diesem Jahr zu bewerben”, so Kappertz.