Wegberg : Wegberger Klinik steht vor einem Trägerwechsel
Wegberg Die Belegungszahlen der Sankt-Antonius-Klinik haben nach einer Mitteilung der Geschäftsführerin Eva Giebels in den letzten Wochen deutlich zugenommen. „Teilweise wurden sogar Zahlen von 70 Prozent erreicht. Durchschnittlich ist das Krankenhaus derzeit mit etwa 60 Prozent ausgelastet.”
Um den Patienten Wartezeiten auf dem Flur zu ersparen und um die Zimmer nicht überbelegen zu müssen, sei sogar eine bis dato geschlossene Bettenstation reaktiviert worden. Andere Stationsteile würden renoviert. Die Geschäftsführerin, Eva Giebels, führt diese Entwicklung zum einen auf die eingekehrte Ruhe zurück und meint weiter: „Das strafrechtliche Verfahren gegen Dr. Pier ist dessen eigene Angelegenheit und sollte nicht mehr für die Zukunft des Hauses thematisiert werden. Wahrscheinlich wird im neuen Jahr sowieso eine andere Trägerschaft gefunden werden.”
Zum anderen zeichne sich das Wirken der neuen Chefärzte ab, und nicht zuletzt werde die zunehmende Akzeptanz durch das sehr engagierte Pflegepersonal bedingt. Weitere Faktoren seien die gerätetechnischen Investitionen der letzten Monate, besonders auf der Intensivstation, welche eine Ausstattung auf höchstem Niveau erreicht habe.
Seit Übernahme der Geschäftsleitung von Dr. Arnold Pier durch Eva Giebels stiegen Patientenzufriedenheit und Belegung des Hauses. „Und bei Fortsetzen dieses Trends können alle Arbeitsplätze erhalten werden; weitere Personaleinstellungen sind sogar schon in der Planung”, teilt die Klinik mit.
„Sorgen bereiten indes die Versuche einzelner Krankenkassen und benachbarter Häuser, das Wegberger Haus aus dem Bedarfsplan herauszureden. Damit würde die Stadt den wichtigen Vorteil einer wohnortnahen medizinischen Versorgung ihrer Bevölkerung verlieren”, klagt die Geschäftsführerin. „Die steigenden Zahlen belegen die Notwendigkeit einer solchen Versorgung.”
Hier seien allerdings auch die Politiker gefragt, die Flagge zeigen und sich zum Haus bekennen müssten. „Ansonsten sind auf Dauer sehr viele Arbeitsplätze gefährdet, und die Bevölkerung verliert einen maßgeblichen Teil der Infrastruktur dieser Stadt.”