Wassenberg : Wanderausstellung erzählt die Geschichte der Johanniter
Wassenberg „Die Geschichte des Johanniterordens beginnt vor mehr als 900 Jahren. Während des ersten Kreuzzuges erobern christliche Ritter 1099 Jerusalem. Dort finden sie ein dem Heiligen Johannes dem Täufer geweihtes Hospital vor, in dem unter Leitung von Meister Gerhard eine Laienbruderschaft kranke und schwache Pilger pflegt.“
Diese Zeilen stehen auf der ersten Tafel einer Wanderausstellung über die Rheinische Genossenschaft des Johanniterordens, die heute noch im Johanniter-Stift Wassenberg zu sehen ist.
Auf den 15 mit Bildern und Texten versehenen Tafeln, die im Erdgeschoss aufgestellt sind, finden sich Informationen rund um die Johanniter, ihre vielen Aktivitäten im Dienst für den Kranken im Sinne des Ordensauftrages.
Grundsätzliches steht hier über die Gründung des Johanniter-Ritterordens. Der Leser erfährt, dass die Johanniter einen der wichtigsten mittelalterlichen Ritterorden repräsentieren, der seine Traditionen und seine Aufgaben trotz aller Veränderungen und Krisen bis in die Neuzeit bewahren konnte. Der Orden fühlte und fühlt sich besonders der Aufgabe verbunden, eine christliche Krankenpflege zu ermöglichen.
Die jüngere Geschichte des Ordens beginnt vor 160 Jahren. Damals konstituierte sich die Rheinische Genossenschaft des Johanniterordens. Seit dieser Zeit engagieren sich der Orden und viele seiner Mitglieder in eigenen diakonischen Einrichtungen im Rheinland. Heute ist die Genossenschaft Trägerin von Krankenhäusern, Altenheimen, Wohnstiften und sozialen Einrichtungen. Dies alles erfährt der Besucher der Ausstellung ebenso wie Wissenswertes zu den Grundlagen des Johanniterordens, zur ältesten Kommende im Rheinland, zur Wiedererrichtung des Johanniterordens im Jahr 1852 und zur Gründung der Rheinischen Genossenschaft im Jahr 1853 in Düsseldorf. Zudem gibt es Informationen zu den Rittern und Kommentatoren in der Rheinischen Genossenschaft und darüber, dass der Johanniterorden finanziell und ideell die Gründung der Heil- und Pflegeanstalt Hephata in Mönchengladbach unterstützte, der er bis heute sehr verbunden ist.
Weitere Tafeln beschreiben das erste Krankenhaus des Ordens im Rheinland in Dierdorf, das Johanniterkrankenhaus in Bonn, das Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen und die Einrichtungen der Altenhilfe. Es geht um den Johanniterorden in der NS-Zeit ebenso wie um den Wiederaufbau nach 1945, und schließlich um die inneren Strukturen des Ordens in der Gegenwart.
Schauen und lesen
„Die Wanderausstellung geht von einer Johanniter-Einrichtung zur nächsten“, sagt Alexandra Mundus, Leiterin des Johanniter-Stifts Wassenberg. In Wassenberg seien die Bewohner sehr an den Tafeln interessiert. „Es wird viel geschaut und gelesen“, so Alexandra Mundus.
Die Ausstellung ist in der Zeit von 8 bis 17 Uhr zu besichtigen. „Wir freuen uns über jeden, der Interesse an der Wanderausstellung zeigt“, sagt Alexandra Mundus.