Viel Beifall für die "Geschworenen"
Erkelenz (an-o/hl) - "Nicht schuldig" heißt es am Ende einer dramatischen Auseinandersetzung im Geschworenenzimmer. Sie nimmt ihren Anfang mit den Zweifeln einer Einzelnen, die einen gruppendynamischen Prozess in Gang setzt und so vorgefasste Denkschablonen überwinden hilft.
Das Theaterstück "Die zwölf Geschworenen" des Amerikaners Reginald Rose, selbst einmal Geschworener in einem Mordprozess, ist nun ein halbes Jahrhundert alt und hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Michael Deck, der sich mit dieser Arbeit nach 21 Jahren verabschiedete, hat das Bühnenwerk in der deutschen Dramatisierung von Horst Budjuhn für die Theatergruppe der Oberstufe des Cusanus-Gymnasiums inszeniert; für das Bühnenbild verantwortlich ist Peter Boidol und für die Maske Susanne Lenzen-Hoffmann.
Zum Inhalt: Zwölf Geschworene sitzen über einen des Mordes an seinem Vater Angeklagten zu Gericht. Zu Beginn der Beratung scheint das Urteil klar zu sein. Doch wider Erwarten lässt sich eine lästige Abweichlerin nicht umstimmen und bringt in der anschließenden, teilweise sehr heftigen und oft polemisch geführten Diskussion die zunächst festgefügte Front ins Wanken und auch den letzten "Sturkopf" zur Besinnung.
Beachtliche Leistung
Die Erkelenzer Geschworenen brachten in einer beachtlichen Leistung über zweieinhalb Stunden, wobei die einzelnen Charaktere exzellent besetzt waren, ein Stück auf die Bühne, das von Anfang bis Ende das Publikum im voll besetzten Atrium in seinen Bann zog. Lang anhaltender Beifall und Blumen für eine bravouröse Leistung, an der neben den Zwölfen noch gut 40 Beteiligte ihren Anteil hatten.