Kreis Heinsberg: VHS-Konzert bietet ein „Feuerwerk aus Tönen“

Kreis Heinsberg : VHS-Konzert bietet ein „Feuerwerk aus Tönen“

Das „Doppelkonzert“ mit West-Harmony, dem Projektorchester vom Kreismusikverband, und dem Instrumentalverein Süsterseel, das die Anton-Heinen-Volkshochschule des Kreises Heinsberg unter dem Titel „The Universe and Beyond — eine musikalische Reise durch Raum und Zeit“ in der Städtischen Realschule Heinsberg veranstaltete, war ein klangvolles Ereignis besonderer Güte.

Schon der Einmarsch des Projekt­orchesters war grandios. Die Bühne musste im Vorfeld sogar erweitert werden, ansonsten hätten die Musikerinnen und Musiker keinen Platz gehabt. Und gleich das erste Konzertstück bot mit „Fanfare — Flight to the Unknown World“ von Satoshi Yagisawa ein fulminantes „Feuerwerk aus Tönen“.

Das Orchester unter Leitung des Bonner Musiklehrers Martin Kirchharz setzte damit zum Auftakt ­einen Glanzpunkt. 2009 war dieses Projektorchester vom damaligen Volksmusikerbund NRW (Kreisverband Heinsberg) ins Leben gerufen worden. Es sieht seinen Schwerpunkt in der Erarbeitung von Originalkompositionen für sinfonisches Blasorchester. Mittlerweile sind über 80 Musikerinnen und Musiker aus verschiedenen Vereinen aktiv.

Das Orchester nahm dann beim VHS-Konzert die Zuhörer mit „El Camino Real — Al Latin Fantasy“ mit auf einen historischen Weg in Kalifornien. Im Stück „Momentum“ wurde die Reise in eine Fantasie-Welt gestartet. Das Stück, das voller musikalischer Emotionen steckt, wurde sehr eindrucksvoll gespielt. In der Star Wars Saga schlug nicht das Imperium zurück, es war das Orchester, das „Bitte anschnallen!“ forderte, einen guten Flug durchs Weltall wünschte und dann selbst „zurückschlug“.

Bei „The Wizard of Oz“ schien die große Judy Garland aufzuerstehen; in den USA ist der Musicalfilm aus dem Jahr 1939 mehr als nur Filmgeschichte. Dirigent Martin Kirchharz schien stets aus dem Orchester die beste Leistung herauszu­kitzeln, wobei West-Harmony wirklich eine eindrucksvolle Visitenkarte an diesem Abend abgab. In der Zugabe tauchte ein musikalischer Regenbogen auf; nicht nur „Over the Rainbow“ begeisterte die Zuhörer. Schon vor der Zugabe hatte es stehende Ovationen gegeben, danach nochmals — minutenlang. Es war eine Darbietung auf ­allerhöchstem Niveau.

Voller Leidenschaft

Der Instrumentalverein Süsterseel gilt als regionaler Pionier der sinfonischen Harmoniemusik in der niederländischen Tradition. Und der Verein hat in Maurice Dubislav einen Dirigenten gefunden, der die Musik im Herzen trägt. Dubislav leitet unter anderem die Königliche Harmonie 1825 Maastricht und ist Dirigent und Arrangeur der Mixed Harmony Maastricht. „Wir versuchen unser Bestes, aber gegen so eine Macht wie die West-Harmony haben wir keine Chance“, so Musiker Marcell Schürgers vor dem Auftritt seines Instrumentalvereins. Und wie Musiker so sind: Sie untertreiben immer. Denn gleich im ersten Stück mit „Barcelona 92“ wurden nicht nur diese Olympischen Spiele wieder lebendig, das Süsterseeler ­Orchester deutete seine Klasse an.

Die folgende Alvamar-Overture, ein sehr anspruchsvolles Stück, wurde meisterhaft wiedergegeben. Mit „Virgina“, „Ross Roy“ sowie „The New Village“ wurden drei weitere Konzertstücke sehr exzellent und voller Leidenschaft gespielt. Auch der Instrumentalverein Süsterseel durfte mit Stolz seine Visitenkarte präsentieren.

(agsb)