„Verletzte” wurden aus Höhen und Tiefen gerettet

„Verletzte” wurden aus Höhen und Tiefen gerettet

Kreis Heinsberg. „Gerüstet für das nächste Erdbeben!” Unter dieser Devise übten Technisches Hilfswerk, Feuerwehr und Rotes Kreuz zwei Tage lang den Ernstfall.

Über 100 Helfer des Katastrophenschutzes aus dem Kreis Heinsberg nahmen an einer groß angelegten verlagerten Standortausbildung teil.

Das THW aus Übach-Palenberg, das DRK und die Freiwillige Feuerwehr aus Birgden stellten ihr Können unter Beweis, als es hieß, Verletztendarsteller aus teilweise eingestürzten Häusern zu retten. Herumliegende Trümmer und Eisenträger erschwerten die Arbeit.

In Kolonne fuhr man von Übach aus nach Wesel zum Übungsgelände der ehemaligen Katastrophenschutzschule des Landes. Inmitten von elf Fahrzeugen des THW fuhren drei Wagen der Feuerwehr und vier des DRK mit.

Am Zielort konnte umgehend mit dem Aufbau der Versorgungszelte samt Feldkochherd begonnen werden. Zehn von insgesamt 27 Junghelfern des THW unter der Aufsicht von Jörg Magaß, Stephan Frambach und Michael Sarasa stellten derweil zwei Zelte auf, in denen übernachtet werden sollte.

Gleichzeitig erkundeten Helfer des THW, des DRK und der Feuerwehr bereits das Gelände, um Übungsstationen einrichten zu können, an denen verschiedene Rettungsmöglichkeiten geprobt wurden. Anschließend gab es zum Mittagessen ein deftiges Nudelgericht aus dem Feldkochherd, das vom Verpflegungstrupp des THW zubereitet worden war.

Die Junghelfer wurden von den THW-Einsatzleitern Hans Engels und Bernd Junker mit Unterstützung des Leiters des DRK, Frank Deckers, als Verletztendarsteller in Kellern, Trümmerkegeln und teilweise eingestürzten Häusern versteckt.

Leiterhebel und Bergungsschleppe

Mit den Löschfahrzeugen der Feuerwehr unter der Leitung von Hauptbrandmeister Klaus Peter Beumers, dem DRK und der Geräte- und Mannschaftskraftwagen des THW fuhren die Helfer die Einsatzstellen an. Über die verschiedensten Rettungstechniken wie zum Beispiel Leiterhebel und Bergungsschleppe konnten die „Verletzten” aus Höhen und Tiefen sicher gerettet werden. Dabei wurden sie von Helfern des DRK fachgerecht medizinisch betreut.

Andernorts mussten die Kameraden der Feuerwehr einen Brand in einem Trümmerkegel löschen; anschließend konnten auch dort die Atemschutzgeräteträger von Feuerwehr und THW nach Verschütteten suchen. Steine und Holzbalken versperrten den Weg in den oft nur 50 Zentimeter hohen unterirdischen Gängen. Nachdem alle „Verletzten” erfolgreich dem DRK zur Erstversorgung und zum Transport in Krankenhäuser übergeben werden konnten, wurde diese Einsatzübung mit Zufriedenheit aller Anwesenden abgeschlossen.

Nach einem gemütlichen Abend in kameradschaftlicher Runde und dem Frühstück am nächsten Morgen wurde eine Übungslage abgearbeitet, bei der es galt, einen Wassergraben schnellstmöglich leer zu pumpen. Wehr und THW setzten Pumpen mit einer Gesamtleistung von etwa 7000 Litern je Minute ein. Danach konnten die Aufräumarbeiten beginnen und die Heimfahrt angetreten werden.