Heinsberg: Vergnüglicher Abend mit bekannten Hits

Heinsberg : Vergnüglicher Abend mit bekannten Hits

Einen sehr vergnüglichen Abend mit Musical Favourites bereitete das niederländische Ensemble Triade den zahlreichen begeisterten Zuhörern. Veranstalterin war die Volkshochschule.

Sowohl die Sopranistin Magda Crijns als auch der Bassist Emile Godding haben als Solisten der Konzerte vom Musikforum Kleines Europa eine beachtliche Reputation namentlich auf dem Gebiete der Oratorien beziehungsweise der bekannten Vokalwerke. Jetzt bewiesen sie eindrucksvoll, dass sie auch ambitioniert sind im populären Musicalbereich.

Davon zehrte besonders der Bassbuffo Emile Godding, dessen Talent bis zum Männerensemble Christobaldi reicht, das sich dem Revival der legendären Comedian Harmonists widmet. Sein Spielwitz prädestiniert ihn geradezu für Buffopartien aller Art. Seine ihm auch privat verbundene Partnerin Magda Crijns war da zwar zurückhaltender, aber auch launig involviert.

Bekannte Musicalhits wurden bei ihnen groß geschrieben. Mit Hilfe von geschmackvollen kleinen Requisiten bereiteten sie auch optisch eine abwechslungsreiche Show, fast zwei Stunden non stop. Ein Hit nach dem anderen Hit hielt sie auf Trab. Da hätte schon die Puste ausgehen können. Lediglich Emile Godding kam wegen eines verlorenen Hemdknöpfchens einmal etwas außer Tritt.

Ansonsten lief alles wie geschmiert, mal Soli, dann Duette und auch kleine Terzette, wenn sich der Klavierbegleiter Wiel Bonten einmischte. Schließlich konnte auch er als Christobaldi-Mitlgied nicht ganz vom Singen ablassen. Vorzüglich fügte er sich sonst als Klavierbegleiter ein und verschaffte den Sängern mit Kurzeinlagen Verschnauf- beziehungssweise Umkleidepausen.

Vielfältiges Programm

Viele Titel standen für das Programm und seine Vielfalt. Kaum ein Ohrwurm wurde ausgelassen. Vor allem die Klassiker kamen zu ihrem Recht. Sie verlangten immer wieder rasches inhaltliches Umschalten. Dabei setzten sich beide Künstler dem Vergleich mit den bekannten Stars der jeweiligen Songs aus, um ihre liedhafte, stilistische Version entgegen zu setzten.

Magda Crijns verfügt als eher schmächtige Person über eine voluminöse, sehr gut kontrollierte Stimme, die vor allem im Mezzo-voce-Bereich ihre Wirkung tat. Emile Godding konnte als kräftiger Bass ungeheuer auftrumpfen. Dabei saß ihm der Schalk im Nacken, wie sein Augenzwinkern verriet. Als Candyman oder Milchmann Tewje war er einfach umwerfend. Dafür widmete sich die Sopranistin nachdenklichen und gefühlvollen Partien.

Beide brachten es auf circa 30 Stücke. Mussten es so viele sein? Sie stimulierte wohl der Gedanke, wer vieles gibt, wird möglichst allen etwas geben. Sie mischten sich auch in die allgemeine Quotendiskussion. Undenkbar, Musicals zu verdeutschen, wie sich auch die Tendenz, die Oper durch Übersetzungen allgemein verständlich zu mache, nie durchgesetzt hat.

Hier wie dort ist die jeweilige Sprache unverzichtbarer Bestandteil der Musik. Wem es aber des Englischen zu viel war, dem wurde der Abschied muttersprachlich versüßt, nachdem zuvor zum Ausdruck gebracht worden war, was Künstler wie Zuhörer wünschten: We´ll meet again!