Wassenberg : Über 1300 neue Lebensretter in Ophoven
Wassenberg Die Zahl spricht für sich: 1306 Menschen kamen am Samstag nach Ophoven, um sich ein kleines Röhrchen Blut abnehmen zu lassen, um damit vielleicht die Chance zu haben, einmal einem anderen, an Leukämie erkrankten Menschen das Leben retten zu können.
Aber auch eine zweite, noch viel größere Zahl ist wichtig: Genau 76514,92 Euro kamen zusammen, um die Untersuchung dieser Blutspenden und damit die Aufnahme dieser Menschen mit den dokumentierten Merkmalen in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) zu finanzieren. 44.693,42 Euro wurden allein am Samstag noch gespendet.
Supergroßer Erfolg
„Ein supergroßer Erfolg!” fand Sonja Ebbing, die Aktionsbetreuerin der DKMS vor Ort nur wenige, aber prägnante Worte für das, was sich in dem kleinen Wallfahrtsort abspielte, der bekannt ist für seine alljährlichen Adventsmärkte zugunsten krebskranker Kinder. „Alles superreibungslos gelaufen”, bemerkte sie weiter.
Aber da haben die Ophovener eben Erfahrung. Wenn es um die gute Sache geht, packen sie alle mit an: Die Feuerwehr organisierte das Parken und kümmerte sich wie die Landfrauen zudem um die Verpflegung von Helfern und Spendern. Mehr als 100 Freiwillige waren in der Mehrzweckhalle aktiv: Sie halfen den neuen Spendern beim Ausfüllen der Formulare oder waren als „Blutabnehmer” aktiv.
Spendenkasse
Und sie halfen auch selbst bei der Finanzierung der Aktion. Hans-Peter Hohnen aus Gangelt ist nur ein Beispiel für viele: Kurz vor Ende der Aktion kam er an die Spendenkasse, legt 150 Euro auf den Tisch und erklärte: „Ein Euro für jede Nadel, die ich heute gebraucht habe!”
Einzelspenden
Die beiden größten Einzelspenden wurden Roland Brudermanns als Organisator der Aktion vor Ort am Samstag erst übergeben: Lothar Salentin, Vorstand der Kreissparkasse, und Personalratsvorsitzende Veronika Simons, kamen mit einem Scheck über 10.000 Euro.
Eigentlich spende man immer an Weihnachten für einen guten Zweck. Das habe man im vergangenen Jahr aber nicht getan, um im Laufe dieses Jahres ganz aktuell helfen zu können. Und dabei seien die 5000 Euro des Personalrates vom Vorstand verdoppelt worden, erklärte Veronika Simons.
8050 Euro überbrachten Uwe und Michaela Bürschgens für die sera GmbH in Heinsberg. So finanzierte das Unternehmen seinen 161 Mitarbeitern selbst die Möglichkeit, sich als potenzieller Lebensretter in die Spenderdatei der DKMS aufnehmen zu lassen.
Überwältigt von der großen Resonanz auf den Spendenaufruf war am Samstagabend schließlich auch Roland Brudermanns. „Obwohl für Florian bereits ein Spender gefunden ist, sind so viele gekommen”, freut er sich. „Daran sieht man, wie ernst Menschen ihre soziale Verantwortung nehmen.”