Heinsberg : Triumphkreuz erfüllt lang gehegten Wunsch
Heinsberg Es war für die Heinsberger Pfarrgemeinde St. Gangolf ein Freudentag, an welchem der lang gehegte Wunsch nach einem neuen Triumphkreuz zur Ausschmückung des Altarraumes der Pfarrkirche Wirklichkeit wurde.
Das neue Altarkreuz machte sich die Pfarrgemeinde selbst zum Geschenk, denn es wurde ausnahmslos aus Spendengeldern finanziert. Im Rahmen des festlichen Ostergottesdienstes wurde es durch Propst Albert Honings in Gegenwart des Künstlers Paul Nagel aus Wesseling feierlich eingeweiht.
In seiner kurzen Predigt dankte Propst Honings dem Künstler ganz herzlich für seine ausgezeichnete Arbeit und sprach die Hoffnung aus, dass das neue Kreuz für die Pfarrgemeinde noch recht lange ein Zeichen des Trostes und der Hoffnung sein möge.
Wenn man sich unter diesem Kreuz zum Gottesdienst versammle, dann sei man gleichsam eine Gemeinde unter dem Kreuz, sagte er und spielte damit an auf die Anfänge der evangelischen Gemeinde in Heinsberg, die sich „Gemeinde unter dem Kreuz” nannte.
Die Verbundenheit mit den evangelischen Glaubensbrüdern kam auch zum Ausdruck, als Anne Trevisan die Grüße und Glückwünsche der benachbarten evangelischen Gemeinde überbrachte und als Geschenk eine Osterkerze für den Altartisch überreichte.
Paul Nagel, ein von Herzen gläubiger Mensch, bedeutender Maler, Bildhauer und Kunstschmied, schuf das drei Meter hohe, über dem Altar schwebende Kreuz aus reinem Silberblech. In die Vorderseite ist ein Holzkreuz aus rotem afrikanischen Padoc-Holz eingelassen, welches den spätgotischen Korpus vom alten Altarkreuz trägt. Darunter befindet sich die Darstellung von der wundersamen Errettung des Jonas.
Die Rückseite zeigt die Bilder von der Auferstehung Christi, von den Frauen am leeren Grab und Magdala, der der Auferstandene in Gestalt eines Gärtners erscheint, bis zu den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus mit Jesus als unerkannten Wegbegleiter. Die figürlichen Darstellungen sind vom Künstler in Silberblech getrieben.
Die Arbeit habe ihm sehr viel Freude gemacht, sagte Paul Nagel. Für ihn sei die Beschäftigung mit christlichen Themen gleichsam etwas wie ein Gebet. Nagel ist in Heinsberg längst kein Unbekannter mehr.
Als man hier vor etwa 15 Jahren mit den Planungen für die Neugestaltung des Chorraumes von Sankt Gangolf begann, konnte dafür der aus Wesseling stammende Künstler gewonnen werden, der sich schon einen Namen gemacht hatte durch Kunstschmiede- und Bronzearbeiten am Kölner Dom und im Münster zu Essen, vor allem aber durch sein imposantes Golgatha-Kreuz für die Grabeskirche in Jerusalem.
Für die Heinsberger Propsteikirche schuf er vor vier Jahren den aus rotem Marmor gefertigten Zelebrationsaltar und danach das aus Bronze gegossene Lesepult. Auch für die Zukunft hat der fast 80-Jährige große Pläne. Er arbeitet bereits an den Portalen für die Kölner Minoritenkirche und an einer fünfeinhalb Meter hohen Figur der Edith Stein für den Vatikan.