Simmerath : Telefonaktion: Bevor akute Darmbeschwerden chronisch werden
Simmerath Probleme mit dem Darm beziehungsweise der Verdauung — darüber spricht man vielleicht nicht immer, kennen tut sie aber fast jeder. Oft sind die Beschwerden zwar wenig angenehm, die Ursachen jedoch eher harmlos: Blähungen nach einem reichhaltigen Essen, Durchfall, weil man etwas Falsches gegessen hat oder nervös ist, eine leichte Verstopfung aufgrund ungesunder Ernährung oder zu wenig Bewegung.
Manchmal steckt hinter den Beschwerden aber auch eine ernstzunehmende Erkrankung. Und so sensibel wie unser Darm auf bestimmte Umstände reagiert, sollten wir dann auch auf die Signale achten, die er uns sendet.
Bei unserer Telefonaktion „Leser fragen — Ärzte antworten“ mit Ingo Wolff, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie an der Eifelklinik Simmerath, am Mittwoch, 13. Dezember, steht das Thema „Darmgesundheit“ im Mittelpunkt. Welche Erkrankungen des Darms gibt es? Mit welchen Symptomen sollte ich den Arzt aufsuchen?
Welche Diagnose- und Behandlungsverfahren gibt es? Da Erkrankungen des Verdauungsbereiches ganz unterschiedliche Ursachen haben können und nicht immer klar ist, welcher Facharzt zuständig ist, werden ab dem kommenden Jahr im neu entstehenden Zentrum für Verdauungsorgane der Eifelklinik mit Ingo Wolff und dem Allgemein- und Viszeralchirurgen Dr. Marc Niewiera internistische und chirurgische Bauchspezialisten enger zusammenarbeiten.
Zu den Symptomen, die möglicherweise auf eine Erkrankung des Darms hinweisen können, gehören Schluckbeschwerden, Sodbrennen, Magenschmerzen, Bauchkoliken, Durchfall, Verstopfung oder Blut am Toilettenpapier. Bei den Erkrankungen selbst unterscheidet man zwischen akuten und chronischen Verlaufsformen. Akut sind zum Beispiel durch Viren, Bakterien oder Pilze ausgelöste Beschwerden wie der klassische Magen-Darm-Infekt oder solche, die durch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit und Allergien gegen bestimmte Stoffe hervorgerufen werden.
Wichtig ist hier, vor allem wenn die Beschwerden häufiger auftreten, die konkrete Ursache zu bestimmen, um zu vermeiden, dass eine chronische Darmerkrankung entsteht. Auch können Beschwerden auf eine Erkrankung anderer Organe wie Magen, Leber, Galle oder Bauchspeicheldrüse hinweisen, die man ebenfalls abklären sollte.
Die häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Morbus Crohn äußert sich durch Symptome wie chronische Durchfälle, Blähungen und Bauchschmerzen; möglicherweise auch Gewichtsverlust, Mangelerscheinungen, Fieber oder Fisteln.
Die Beschwerden treten meist schubartig auf, unterbrochen von beschwerdefreien Zeiten. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen. Colitis ulcerosa ist eine entzündliche Darmerkrankung, die gekennzeichnet ist durch heftige Durchfälle (mit Blut- oder Schleimabsonderungen) sowie starke Bauchkrämpfe vor und nach dem Stuhlgang.